Stockholm: Nobelpreis für Medizin geht an drei Immunforscher

Der erste Nobelpreis des Jahres 2025 wird verkündet. Drei Forscher müssen ihn sich teilen: Mary E. Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi.

Der Nobelpreis für Medizin geht gleich an drei Forscherinnen und Forscher: Die US-Amerikaner Mary E. Brunkow und Fred Ramsdell sowie den Japaner Shimon Sakaguchi. Ausgezeichnet werden ihre Entdeckungen zu einer Form der Immuntoleranz, einer stark verminderten Reaktion des Immunsystems gegenüber bestimmten Auslösern. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit.

Die Bekanntgabe in der Preiskategorie Physiologie oder Medizin macht bei der alljährlichen Kür außergewöhnlicher Experten, Literaten und Friedensstifter traditionell den Anfang. In den kommenden Tagen folgen dann nach und nach die Verkündungen in den weiteren Kategorien Physik, Chemie, Literatur, Frieden sowie Wirtschaftswissenschaften.

Die Nobelpreise gehen auf den schwedischen Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Er veranlasste in seinem Testament, dass mit den Zinsen seines Vermögens Preise für diejenigen finanziert werden sollen, die der Menschheit im jeweils vorangegangenen Jahr in den Kategorien Physik, Chemie, Physiologie/Medizin, Literatur und Frieden den größten Nutzen gebracht haben. 

Die Auszeichnung in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften kam erst Ende der 1960er-Jahre hinzu. Sie wird von der schwedischen Zentralbank gestiftet.

Nobelpreis für Medizin: Nur 13 Frauen unter bisherigen 229 Preisträgern

Die ersten Nobelpreise waren im Jahr 1901 vergeben worden – den ersten Medizin-Nobelpreis erhielt damals der Deutsche Emil von Behring. Der bisher letzte aus Deutschland stammende Medizin-Preisträger war 2013 der in Göttingen geborene Deutsch-Amerikaner Thomas Südhof. 2022 war der in Leipzig arbeitende Schwede Svante Pääbo für seine bahnbrechenden Erkenntnisse zur menschlichen Evolution mit dem Preis ausgezeichnet worden.

Als bislang einzige deutsche Frau zählte Christiane Nüsslein-Volhard vor 30 Jahren zu den Medizin-Nobelpreisträgern. Insgesamt waren unter den bisherigen 229 Preisträgern in der Kategorie nur 13 Frauen.

Der Medizin-Nobelpreis kann an einen Einzelpreisträger oder an zwei oder drei Forschende zusammen vergeben werden, die zum Beispiel zum selben Themenfeld geforscht haben. Im vergangenen Jahr war die Auszeichnung an die US-Amerikaner Victor Ambros und Gary Ruvkun gegangen. Sie wurden damit für die Entdeckung der microRNA und ihrer Rolle bei der Genregulierung geehrt.

Überreicht werden die Nobelpreise am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel. Dotiert ist die Auszeichnung in diesem Jahr erneut mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) pro Kategorie.

Mehr Informationen dazu in Kürze hier beim stern.

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