Gesundheit: Schnellere Diagnosen als Ziel – Land rückt Rheuma in Fokus

Rheuma früh erkennen, Schäden vermeiden: Wie in Rheinland-Pfalz Diagnosen beschleunigt und Therapien optimiert werden sollen.

Mit einem Bündel an Maßnahmen will Rheinland-Pfalz die Behandlung von an Rheuma erkrankten Menschen verbessern. Gelingen soll das unter anderem mit der Förderung von Weiterbildungen für Mediziner und Praxispersonal, einem telemedizinischen Angebot in einer Reihe von Praxen und einer neuen Möglichkeit für Medizinstudierende, in ihrem praktischen Jahr vom Wintersemester 2025/26 an das Wahlfach Rheumatologie wählen zu können. 

„Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der steigenden Lebenserwartung und der wachsenden Zahl an Menschen mit chronischen Erkrankungen gewinnt die rheumatologische Versorgung erheblich an Bedeutung“, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Gleichzeitig gebe es nur eine begrenzte Zahl spezialisierter Fachärztinnen und Fachärzte. Der Aktionsplan solle im Rahmen der Möglichkeiten des Landes dazu beitragen, dass die Zeit zwischen ersten Symptomen einer rheumatischen Erkrankung und der Diagnose kürzer werde. 

Viele Betroffene in Rheinland-Pfalz

Eine möglichst zügige Diagnose sei bei einigen Rheuma-Arten sehr wichtig, um bleibende Schäden an Knorpeln und Knochen und damit chronische Beschwerden zu verhindern, sagte Andreas Schwarting, Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie und klinische Immunologie an der Universitätsmedizin Mainz und ärztlicher Direktor des Rheumazentrums Rheinland-Pfalz. 

Nach Angaben des Landesverbandes der Deutschen Rheuma-Liga haben in Rheinland-Pfalz schätzungsweise rund 800.000 Menschen Rheuma, also rund jeder Fünfte. An entzündlichen rheumatischen Erkrankungen leiden demnach etwa 120.000 Personen im Land. 

Es gibt viele Formen von Rheuma. Die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke ist die rheumatoide Arthritis, andere Beispiele sind die Schuppenflechten-Arthritis oder rheumatische Erkrankungen vor allem an der Wirbelsäule wie etwa die Bechterew’sche Krankheit.