Ein heftiges Erdbeben erschütterte den Nordosten Afghanistan. Staatliche Medien berichten von Hunderten Todesopfern und Verletzten. Und die Zahlen könnten noch steigen.
Bei einem Erdbeben im Osten Afghanistans sind nach ersten Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Bachtar mindestens 250 Menschen ums Leben gekommen. Außerdem berichtete die von den regierenden Taliban kontrollierte Agentur von etwa 500 Verletzten in der Provinz Kunar.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben eine Stärke von 6,0. Demnach ereignete es sich gegen Mitternacht an der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von acht Kilometern. Das Erdbeben zerstörte zahlreiche Lehm- und Steinhäuser. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden.
Laut dem afghanischen Gesundheitsministerium habe es allein in einem Dorf 30 Tote gegeben. Genaue Opferzahlen aus dem Gebiet mit seinen verstreuten Siedlungen lägen jedoch noch nicht vor. „Die Zahl der Toten und Verletzten ist hoch, aber da das Gebiet schwer zugänglich ist, sind unsere Teams noch im Einsatz“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriumssprechers Scharafat Saman.
Hunderte Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, erklärte der Informationschef der Provinz, Nadschibullah Hanif. Die Zahlen dürften weiter steigen, sobald Berichte aus den schlecht erschlossenen Gebieten eingehen.
Afghanistan immer wieder von schwersten Erdbeben betroffen
Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einer Erdbebenserie am 7. Oktober 2023 kamen in Afghanistan nach Angaben der UN mehr als 1500 Menschen ums Leben – viele weitere wurden verletzt. 2022 starben in dem Land am Hindukusch bei einem Beben nach Taliban-Angaben mehr als 1000 Menschen.
Angesichts des jahrzehntelangen Konflikts und der oft schlechten Bausubstanz sind viele Häuser in Afghanistan nicht sonderlich stabil. Erdbeben richten daher oft große Schäden an.
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