Eintracht Frankfurt will sich in der neuen Saison erneut für den Europapokal qualifizieren. Ansonsten aber dämpft Vorstandssprecher Axel Hellmann die Erwartungen – und erklärt auch, warum.
Wenn Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann über die Ziele des Clubs für die neue Fußball-Saison spricht, übt sich der sonst so angriffslustige Funktionär in Demut. „Ich habe immer gesagt: Wir sind ein Club, der um die internationalen Plätze mitspielen will.“
Angesichts der vergangenen Spielzeit mit dem dritten Platz in der Bundesliga klingt das vor dem Auftakt der Saison 2025/2026 am Samstag gegen Werder Bremen (15.30 Uhr/Sky) fast schon nach Understatement.
Hellmann: Mehrere Clubs mit „großen Vorsprung“
Er sei derzeit eher auf der „Bremse“ unterwegs, betonte Hellmann. Denn es gebe Clubs in der Bundesliga, die durch den regelmäßigen Einzug in die Champions League „einen wirklich großen Vorsprung haben“. Damit gemeint haben dürfte er neben Meister Bayern München und Borussia Dortmund auch Bayer Leverkusen und RB Leipzig.
„Was unsere Erlöse anbelangt, sind wir stärker in den Basiserlösen als Leverkusen und Leipzig. Aber die haben natürlich ein paar andere Vorteile in ihrer Struktur, gegen die es schwer ist, auf Dauer mit den Mitteln anzukämpfen“, erklärte Hellmann.
Vertrag mit Hauptsponsor Indeed vorzeitig verlängert
Ein Schritt, die Lücke zu schließen, könnte die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Haupt- und Trikotsponsor Indeed um drei weitere Jahre bis 2029 sein.
Details zu den finanziellen Konditionen nannte Hellmann nicht, erklärte aber: „Es muss nicht betont werden – wir werden hier über Zahlen nie konkret reden -, dass wir uns nicht verschlechtert haben.“ Medienberichten zufolge soll der neue Deal insgesamt 40 Millionen Euro in die Kasse der Eintracht spülen.
Hellmann: In einem Spiel kann man Bayern knacken, aber…
Zu Beginn der Zusammenarbeit 2017 waren die Frankfurter noch eine Mannschaft des grauen Bundesliga-Mittelfelds – wenn es gut lief. Inzwischen hat sich das geändert. Hellmann traue dem Club alles zu, aber man dürfe nicht zu viel erwarten.
„Mir ist zu sehr in den Medien die Erwartungshaltung, dass wir jetzt in so eine Bayern-Jäger-Rolle kommen“, sagte das Vorstandsmitglied und fügte hinzu: „Ich sehe die nicht so, weil ich natürlich auch weiß, wie weit wir entfernt sind in den Budgets.“ In einem einzelnen Spiel könne man die Bayern „knacken, aber über eine ganze Saison wird das eher schwer“, betonte der 54-Jährige.
Hellmann über Krösche-Verbleib: „Gar keine Bedenken“
Dass die Eintracht inzwischen zu den Topclubs Deutschlands gehört, liegt auch an der klugen Transferpolitik unter Sportvorstand Markus Krösche, dessen Vertrag in Frankfurt noch bis 2028 läuft.
Ob Kolo Muani, Omar Marmoush oder in der noch laufenden Transferperiode Hugo Ekitiké – sie alle bescherten der Eintracht ein sattes Plus. Die Deals führten aber auch zu Gerüchten, dass Krösche zu den Bayern wechseln könnte. „Ich habe da gar keine Bedenken, dass der auch im nächsten Jahr bei uns ist“, sagte Hellmann und sendete damit dann doch ein kleines Signal an die Konkurrenz.