Energiepreise: Rhein: Strompreis muss für alle gleich bleiben

Norddeutsche Bundesländer machen sich für unterschiedliche Strompreiszonen stark. Ministerpräsident Rhein lehnt den Vorschlag strikt ab – und verweist auf Chancengleichheit für die Wirtschaft.

Die Forderung norddeutscher Bundesländer nach einer Neuregelung des Stromsystems für niedrigere Preise in ihren Regionen trifft in Hessen auf wenig Gegenliebe. „Wir müssen dringend den einheitlichen Strompreis für ganz Deutschland beibehalten“, forderte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) in Wiesbaden. „Er bietet Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen gleiche Chancen – von Flensburg bis Frankfurt und Freiburg.“ Unternehmen seien auf bezahlbare Energie angewiesen. „Nur so können die Wirtschaftszentren, zu denen Hessen gehört, weiterhin zu Aufschwung und Wohlstand in ganz Deutschland beitragen“, ergänzte Rhein.

Derzeit gelten in ganz Deutschland für alle Erzeuger und Verbraucher die gleichen Börsenstrompreise. Eine Reform könnte zulasten süddeutscher Länder gehen und dort zu Preissteigerungen führen. Auch Bayern und Baden-Württemberg lehnen die Forderung von Nord-Ländern ab, die bislang einheitliche sogenannte Stromgebotszone in Deutschland abzuschaffen.

Im Norden ist die Windstromproduktion in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Im Süden wird mehr verbraucht. Der Stromnetzausbau, um den Windstrom in große Industriezentren im Süden zu transportieren, hinkt aber hinterher. Um Stromleitungen nicht zu überlasten, sind teure Maßnahmen (Redispatchkosten) zur Sicherung und Stabilisierung des Netzes notwendig.