Soziales: Hitzebus in Mainz – mit Sonnencreme und Mützen auf Tour

Mit Sonnencreme, Wasser und Mützen unterstützt ein Hitzebus in Mainz wohnungslose Menschen bei Hitze. Auch in Ludwigshafen gibt es Hilfsangebote.

Temperaturen von deutlich mehr als 30 Grad sind vor allem für Menschen ohne eigene Wohnung ein Problem. Um sie kümmert sich seit diesem Sommer in Mainz ein Hitzebus des Ortsvereins Mainz-Hechtsheim des Deutschen Roten-Kreuzes (DRK). Unterwegs ist das Gefährt an Hochsommertagen zur besonders heißen Zeit am Nachmittag. 

Angefahren werden mehrere zentrale Punkte in der Innenstadt der Landeshauptstadt, wie der Ortsvereinsvorsitzende Uwe Link erklärt. Mit dabei haben der Bus und das ehrenamtlich tätige DRK-Team Kaltgetränke, Obst, Sonnencreme, Mückenschutz, Mützen und Sonnenbrillen – alles Dinge, die mit Spendengeldern gekauft worden seien, sagt Link. 

Es mangelt an Rückzugsorten

Das Angebot komme gut an, auch hätten sich schon einige Unterstützer des Projekts gefunden. Es solle ein sehr niedrigschwelliges Angebot sein, sagt Link. Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Shampoo oder Deo seien ebenfalls mit im Gepäck. Wenn nötig würden auch kleinere Wunden medizinisch behandelt.

Link weiß, wie hohe Temperaturen gerade in einer stark versiegelten Stadt wie Mainz Menschen treffen können, die keinen schattigen Rückzugsort haben. Zahlreiche öffentliche Plätze seien außerdem so gestaltet, dass auch sie kaum Möglichkeiten böten, sich dort länger im Schatten aufzuhalten. 

In Ludwigshafen – der zweitgrößten Stadt des Landes – können sich Menschen ohne Obdach an Werktagen im Kontaktladen der städtischen Abteilung Drogenberatung und Prävention aufhalten, wie die Stadt mitteilt. Dort sei auch kostenlos Trinkwasser zu bekommen. 

Hitzeschutz inzwischen wichtiger als Kälteschutz

Die Öffnungszeiten seien mit denen kirchlicher Hilfsangebote in der Nähe abgestimmt, damit die Möglichkeit bestehe, sich bei großer Hitze über einen längeren Zeitraum hinweg in einem geschlossenen Raum aufzuhalten. Auch Streetworker hätten in diesen Tagen Wasser dabei, in einem Quartiersbüro können Trinkflaschen kostenlos mit Wasser aufgefüllt werden. 

In Mainz unterstützt neben dem DRK-Hitzebus auch der Verein „Armut und Gesundheit“. „Hitzeschutz ist für uns inzwischen mindestens genauso wichtig geworden wie Kälteschutz“, berichtet eine Sprecherin. Auch der Verein verteilt im Sommer Kappen, Sonnenschutz und Wasserflaschen, und er hat eine Übersicht zusammengestellt, wo in Mainz Trinkwasserspender sind, um eine Flasche kostenlos auffüllen zu können. Bisher seien das leider nur vier. 

Auf der Internetseite des Vereins gibt es Tipps zum Umgang mit wohnungslosen Menschen, speziell auch für heiße Tage. „Bieten Sie Wasser, Saftschorle oder Tee, am besten in PET-Pfandflaschen, an“, steht dort. Wenn Essen gegeben werde, empfehle sich leichte Kost oder frisches Obst. Auch ein Tipp für einen guten Schattenplatz in der Nähe könne helfen. Und: „Wirkt die Person desorientiert oder reagiert nicht, könnte sie dehydriert sein oder einen Hitzeschlag erlitten haben. Rufen Sie den Rettungsdienst!“