In Südfrankreich kämpft die Feuerwehr weiter gegen den bisher größten Waldbrand dieses Sommers. Ziel war es, das Feuer zwischen Carcassonne und Narbonne nahe der Mittelmeerküste im Verlauf des Donnerstag zu stabilisieren, wie der Chef der örtlichen Feuerwehr, Christophe Magny, der Nachrichtenagentur AFP sagte. Das Feuer war am Dienstag ausgebrochen und hat bereits mehr als 17.000 Hektar Vegetation im Corbières-Massiv vernichtet.
Der Feuerwehr ist es bisher gelungen, bewohnte Gebiete im Brandgebiet weitestgehend vor den Flammen zu schützen. Rund 1000 Menschen mussten bislang ihre Häuser verlassen, es drohten weitere Evakuierungen. Nach Angaben der Präfektur wurden 36 Häuser zerstört oder beschädigt, außerdem brannten rund 40 Fahrzeuge aus.
Die Feuerwehr bezeichnete die Wetterbedingungen am Donnerstag als „eher günstig“. „Wir bleiben in Alarmstellung, weil wir von Nadelbäumen umgeben sind und rund um das Dorf herum bereits alles niedergebrannt ist“, sagte jedoch ein Lokalpolitiker im Dorf Villesèque-des-Corbières. „Es ist eine Katastrophe.“ Rund 2000 Feuerwehrleute waren am Donnerstag im Einsatz, um rund 3000 Gebäude in dem Brandgebiet zu schützen.
Der Waldbrand ist der größte in Frankreich in diesem Sommer und der größte seit mindestens 50 Jahren im französischen Mittelmeerraum. Premierminister François Bayrou sprach von einer „Katastrophe von nie dagewesenem Ausmaß“.
Bei dem Brand kam bislang eine Frau ums Leben, mehr als ein Dutzend Menschen wurden verletzt. Das am Dienstagnachmittag ausgebrochene Feuer breitete sich rasend schnell aus. Starker Wind und Hitze fachten die Flammen in dem ausgedörrten Gebiet an. Eine Untersuchung zur Brandursache wurde eingeleitet.
Waldbrände werden durch extreme Hitzeperioden begünstigt. Nach Einschätzung von Experten erhöht der vom Menschen verursachte Klimawandel die Intensität, Dauer und Häufigkeit extremer Hitzeperioden.