Frauen-EM 2025: Die Dribblings von Torhüterin Berger sind dem Bundestrainer zu wild

Torhüterin Ann-Katrin Berger dribbelt gern mal vor dem eigenen Tor – so auch beim 2:1 Sieg bei der Frauen-EM gegen Dänemark. Bundestrainer Christian Wück gefällt das gar nicht.

Wenn Fußball-Torhüter riskant zum Dribbling ansetzen, halten die Zuschauer die Luft an. Frauen-Bundestrainer Christian Wück ist da keine Ausnahme. Er findet die Dribblings der deutschen Torfrau Ann-Katrin Berger vor dem eigenen Tor deutlich zu riskant. Auf die Frage, ob der offensive Spielstil der Nationaltorhüterin beim 2:1 im EM-Gruppenspiel in Basel gegen Dänemark so in Ordnung für ihn sei, antwortete der Fußball-Bundestrainer mit einem klaren „Nein“.

Mehr könne er vorerst nicht zu dem Thema sagen, ergänzte Wück, „aber ich werde mich mit ihr natürlich an den Tisch setzen, dass wir da andere Lösungen finden müssen – weil sonst werde ich nicht alt“.

Die 34 Jahre alte Torhüterin hatte am Dienstagabend im St. Jakob-Park dreimal dänische Spielerinnen unmittelbar vor dem eigenen Tor ins Leere laufenlassen, statt den Ball frühzeitig mit einem weiten Schlag zu klären. Die riskanten Manöver gingen stets gut.

Frauen-EM 2025: Wück kritisiert deutsche Torhüterin

Die beim US-Club NY/NJ Gotham FC unter Vertrag stehende Torhüterin verteidigte nach dem Spiel ihre Finten auf Nachfrage. „Vielleicht sieht es bei euch so aus, aber ich muss ehrlich sagen: Die drei Aktionen, die ich hatte, da hatte ich eigentlich ein echt gutes Gefühl.“ Trotz Wücks Kritik will sie nicht zwingend von ihrem risikoreichen Spiel abweichen – zumal sie das Thema ganz entspannt sieht: „Wenn ich manchmal die Fußballclips angucke, sieht es in eurer Perspektive einfach ganz anders aus wie bei mir und deswegen würde ich es wahrscheinlich wieder tun“, sagte sie mit einem Lächeln. 

Mit Wück sprechen werde sie dennoch, um nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. „Wenn der Cheftrainer jetzt was anderes sagt, dann mal gucken, ob ich es weiter mache.“ Berger war in der Schlussphase der Partie etwas angeschlagen, nachdem sie einen Schlag auf den Oberkörper bekommen hatte. 

Ann-Katrin Berger bleibt nach Kritik an Dribblings stoisch

Nach dem Erfolg gegen Dänemark und dem 2:0 zum Auftakt gegen Polen steht das deutsche Team vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Schweden am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) breits sicher im Viertelfinale. In Zürich geht es dann für die Wück-Auswahl um Platz eins in der Gruppe C. Auch Schweden hat sechs Punkte gesammelt.