Nach dem Fund einer getöteten Mutter und ihres Kindes in Dorsten ermittelt die Polizei weiter. Der Bruder der Frau äußert sich erstmals zur Tat – und zum Verdächtigen.
Am Sonntagmorgen wurden die Leichen einer Frau und ihres Kleinkindes an einem Waldweg in der nordrhein-westfälischen Stadt Dorsten gefunden. Beide waren gewaltsam getötet worden. Ein 16-Jähriger stellte sich einige Stunden später der Polizei und räumte eine Beteiligung an der Tat ein.
Dennoch bleiben in dem Fall weiterhin viele Fragen offen. Auch der Bruder der getöteten 32-Jährigen sucht nach Antworten. „Ich kann mir das alles nicht erklären“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Der Tatverdächtige sei ihm bekannt, erklärte der Ukrainer, einen Zusammenhang zu der Tat kann er aber nicht herstellen: „Ich kann überhaupt nicht begreifen, warum er das gemacht haben soll.“
„Das ergibt alles keinen Sinn“, erklärte er. Fassungslos ist er vor allem über den Tod seiner kleinen Nichte: „Wie kann man nur ein unschuldiges Kind erschlagen?“
Doppelmord in Dorsten: Familie war aus der Ukraine geflüchtet
Der Bruder lebte offenbar mit der erschlagenen Frau, ihrer getöteten einjährigen Tochter, einer weiteren 13-jährigen Tochter und seiner Mutter in einer Asyl-Unterkunft. Die Familie war vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Die 13- Jährige wurde vom Jugendamt in Obhut genommen. Laut Berichten von Anwohnern zog sich die Getötete mit dem ein Jahr und sieben Monate alten Kleinkind oft in die Felder zurück, weil es in der Unterkunft zu laut gewesen sei.
Eine Passantin hatte die Frau entdeckt und war zunächst von einer schlafenden Person ausgegangen. Die alarmierte Polizei fand in einem nahen Gebüsch dann die Kinderleiche. Die Obduktion ergab, dass beide an Gewalteinwirkung gestorben sind.
Der Tatverdächtige befindet sich in Untersuchungshaft. Es handelt sich um einen Ukrainer, der in Dorsten wohnt. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeigers“ hat die Polizei aber Zweifel an seiner Aussage, da er manche Fragen nicht schlüssig beantworten konnte. In welcher Beziehung der 16-Jährige zu den Opfern stand, ist nicht bekannt.
Quellen: „Bild“, Nachrichtenagentur DPA