Großbrand: Brand bei Entsorgungsbetrieb verursacht Millionen-Schaden

In einem Betrieb in Wächtersbach brennt es binnen weniger Tage zweimal. Der Schaden fällt diesmal noch höher aus. Auch Reisende sind betroffen.

Bei einem Brand in einem Entsorgungsbetrieb in Wächtersbach im Main-Kinzig-Kreis ist nach Schätzungen der Polizei ein Schaden von mindestens zwei Millionen Euro entstanden. Möglicherweise habe ein unsachgemäß entsorgter und in den Müllschredder geratener Akku das Feuer in der Lagerhalle ausgelöst, teilte die Polizei am Abend mit. Die Ermittlungen zur genauen Brandursache dauerten an.

Das Feuer hatte laut Polizei in kürzester Zeit auf die Hallenkonstruktion übergegriffen. Die Lagerhalle sei durch das Feuer nahezu vollständig zerstört worden. Die Müllverarbeitungsanlage in der Halle sei erheblich beschädigt worden. Verletzt wurde niemand. Bereits am vergangenen Donnerstag hatte es auf dem Gelände des Entsorgungsbetriebs gebrannt.

Das Feuer sei mittlerweile wieder unter Kontrolle, die Feuerwehr aber noch mit rund 130 Einsatzkräften vor Ort. Die Nachlöscharbeiten dürften sich nach Einschätzung des Feuerwehreinsatzleiters Markus Metzler noch über Stunden bis in die Nacht hinziehen. Wegen starker Rauchentwicklung sei zwischenzeitig auch die Bevölkerung gewarnt worden, sagte Metzler. 

Zugverkehr eingestellt

Der Betrieb liegt direkt an einer Bahnstrecke. Durch „die enorme Brandlast“ fing auch die Böschung der unmittelbar angrenzenden Bahngleise Feuer, welches nach kurzer Zeit gelöscht werden konnte. Betroffen war auch ein angrenzendes Umspannwerk, das vorsorglich vom Netz genommen wurde. 

Die Strecke zwischen Fulda und Frankfurt wurde gesperrt. Auch der Fernverkehr werde umgeleitet – Züge verspäten sich um etwa 40 Minuten. Vereinzelt kommt es laut Deutscher Bahn zu Fahrtausfällen. 

Wann die Züge wieder rollen, war am Abend noch nicht absehbar. Zunächst müssten die Oberleitungen und auch das Umspannwerk noch auf mögliche Schäden überprüft werden müssen

Bei dem Brand in der vergangenen Woche wurden zwei Mitarbeiter leicht verletzt. Laut Polizei beträgt der Sachschaden rund 300.000 Euro. Der aktuelle Brand hat laut Polizei allerdings nichts mit dem ersten Brand zu tun. 

Ermittlungen wegen Brandstiftung

In dem Entsorgungsbetrieb soll sich unter zu schredderndem Sperrmüll eine Gasflasche befunden haben, wie die Polizei vergangene Woche mitteilte. Sie sei nicht entleert gewesen, in den Schredder gekommen und explodiert. Vermutlich habe sich der Müll dadurch entzündet. Wo die Gasflasche herkam, sei noch unklar. Die Kripo ermittle wegen fahrlässiger Brandstiftung und Körperverletzung.

Die beiden verletzten Männer hatten den Angaben zufolge in der Nähe des Schredders gearbeitet und wurden durch die Verpuffung verletzt. Sie wurden vor Ort in einem Rettungswagen behandelt.