Sie sind gefeierte Schlagerstars – und das zunehmend auch beim jungen Publikum. Selbst Kinder zeigen sich bei ihren Konzerten textsicher, wie die Amigos berichten.
Die Brüder Karl-Heinz und Bernd Ulrich, auch bekannt als Schlagerduo Die Amigos, haben zahlreiche Fans in- und außerhalb Deutschlands – und zum eigenen Erstaunen auch zunehmend unter jungen Leuten: „Der Schlager steht momentan ganz gut da, zumindest bei einigen“, sagte Karl-Heinz Ulrich (76) der Deutschen Presse-Agentur.
Möglicherweise habe ihr Erfolg beim jungen Publikum auch mit den Texten zu tun – junge Menschen machten sich offenbar heute mehr Gedanken als noch vor 30 Jahren. Zahlreiche junge Fans und selbst Kinder säßen vorne in der ersten Reihe und sängen die Lieder mit.
Die aus Mittelhessen stammenden Brüder sind als bodenständig bekannt und auch dafür, in ihren Texten auch sozialkritische Themen anzuschneiden – von Obdachlosigkeit über Umweltverschmutzung bis hin zu Kindesmissbrauch. Sie sind auch Botschafter der Opferschutz-Organisation „Weisser Ring“. Auf den Alben müssten aber auch immer wieder Lieder für den Disco Fox sein, „zum einfach Hören, zum Tanzen, zum Abschalten“, wie Bernd Ulrich (74) sagte.
Musik und Auftritte sind kein Stress für die Amigos
Mit ihrer Musik sind die Amigos viel unterwegs – aber als anstrengend empfinden sie das nach eigenen Angaben nicht. „Was ist denn anstrengend? Wenn irgendeinem das Hoftor nicht richtig aufgeht, dann hat der Burnout“, so Bernd Ulrich. Auch Stress sei das für ihn und seinen Bruder nicht. „Wenn du dich entscheiden musst zwischen Apfelkuchen und Schwarzwälder Kirschtorte, da kannst du Stress kriegen, aber nicht von dem, was wir machen. Weil das macht uns Spaß.“
Trotzdem schauen sie genau hin, wenn es um die Planung ihrer Auftritte geht. Auf Mallorca beispielsweise würden sie nicht singen, sagen die Brüder. Zwar seien sie schon gefragt worden, hätten aber abgelehnt. „Wir sind auch gefragt worden, ob wir eine Schiffsreise mitmachen. Nein, machen wir nicht.“ Der Grund: Auch hierzulande seien die Hallen bei ihren Konzerten voll.
„Wir haben genug zu tun. Wir sagen zig Termine ab, die wir nicht wahrnehmen können oder wahrnehmen wollen, weil wir nur noch 70, 80 Termine machen wollen im Jahr“, erklärte Bernd Ulrich. Ihr Erfolgsrezept bringt sein Bruder Karl-Heinz auf eine einfache Formel: „Ruhig bleiben, anständig bleiben, fair bleiben, mit den Menschen gut auskommen. Wir sind wie die Zuschauer.“