Wegen versuchter Anstiftung zum Mord an ihrem Ehemann sind eine 48-jährige Frau aus Bayern und ihr 54-jähriger Geliebter zu Bewährungsstrafen von jeweils zwei Jahren verurteilt worden. Damit folgte das Landgericht Ansbach den Anträgen der Verteidigung und blieb deutlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitteilte. Diese hatte Freiheitsstrafen von jeweils vier Jahren für die Angeklagten beantragt.
Laut Anklage führten die beiden seit Jahren eine heimliche Beziehung. Da die Angeklagte sich aus Sorge vor finanziellen Einbußen und sozialer Ächtung in ihrem ländlichen Umfeld nicht scheiden lassen wollte, fasste sie gemeinsam mit ihrem Liebhaber den Plan, den Ehemann töten zu lassen. Dies sollte während eines Urlaubs ihres Manns in Thailand im Frühjahr 2023 geschehen.
Der 54-jährige Angeklagte bat laut Staatsanwaltschaft daraufhin einen Bekannten, den Mord zu beauftragten. Dieser nahm dafür 7000 Euro entgegen, ohne jedoch den Plan zu haben, den Mord tatsächlich einzufädeln. Auch er war in dem Prozess angeklagt. Das Landgericht sprach ihn wegen Betrugs schuldig und verurteilte zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten.
Zur Umsetzung des Mordplans kam es nicht. Zum einen wurde er nicht beauftragt, zum anderen erlangte der Ehemann Kenntnis von den Plänen und reiste vorzeitig nach Deutschland zurück. Dort erstattete er Anzeige.