Sicherheit: Ebling sieht bei Drohnenabwehr Chance für Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz pflegt enge Bande zu US-Militärs. Das kann sich bei einem hochaktuellen Thema auszahlen, meint der Innenminister. Seinem Kollegen im Bund empfiehlt er den Tritt aufs Gaspedal.

Nach Ansicht von Innenminister Michael Ebling ist der enge Kontakt zu den US-Streitkräften für Rheinland-Pfalz ein Pfund für die Verbesserung der Drohnenabwehr. „Das ist eine spezifisch rheinland-pfälzische Chance, die wir mit den amerikanischen Streitkräften bei der Detektion haben“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Gerade bei der Detektion von Drohnen brauche es Fortschritte. „Da suchen wir auch gezielt die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Streitkräften.“ 

Bei der Drohnenabwehr seien „Fähigkeitslücken“ zu schließen. Es gehe viel um technische Fragen, wie Drohnen übernommen und gesteuert werden könnten und wie solche Flugobjekte vom Himmel geholt werden könnten. Das seien nicht nur für den Bund wichtige Fragen, sondern auch für Landespolizeien wie die in Rheinland-Pfalz, wenn beispielsweise eine Drohne über dem Betzenberg kreise. 

Blick Richtung Bund – „Es braucht jetzt echt Fahrt“

Landespolizeien müssten im Verbund denken, und es brauche geballte Kompetenz auf Bundesebene. „Ich kann heute nicht mehr klar abgrenzen, das ist jetzt eine Frage innerer Sicherheit und das ist eine Frage äußerer Sicherheit“, sagte Ebling. „Das verschwimmt, nicht nur theoretisch, sondern auch sehr praktisch.“ Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) habe etwa mit der Idee eines nationalen Drohnenabwehrzentrums Vokabular der Innenministerkonferenz aufgegriffen. Das sei auch nötig, sagte Ebling. „Es braucht jetzt echt Fahrt. Dobrindt muss Gas geben.“ 

Angesichts einer Zunahme an Drohnen-Überflügen brauche es eine schnelle Reaktionsfähigkeit. Bisher seien die Überflüge zwar harmlos gewesen, aber das könne schnell anders werden, betonte der rheinland-pfälzische Innenminister. „Es ist eine Form von Nadelstichen.“ Es könne zum Gebot der Stunde werden, entschieden zu handeln – nach dem Motto: „Schluss damit, wir lassen uns nicht auf der Nase herum tanzen.“ Für das Sicherheitsgefühl der Menschen könne es ein Signal benötigen, dass die Gegenseite sich nicht alles erlauben könne. 

Rasante technische Entwicklung 

Nicht ganz einfach sei die Entwicklung von Strategien gegen Drohnen und die Wahl von Ausrüstung, denn die Drohnentechnik entwickele sich rasant weiter, sagte Ebling. Gerade erst gekaufte Ausrüstung könne bald schon überholt sein. „Der Forschungsmotor im technischen Bereich ist wie immer der Krieg.“ 

Es brauche Abfang-Drohnen oder Technik, mit der Drohnen umgeleitet oder gestört werden könnten. Die Lösung könne aber auch nicht sein, eine 150 Dollar teure Drohne mit einem 15.000 Dollar teuren Gerät vom Himmel zu holen. „Das ist ein bisschen die Schwierigkeit.“