Wein: Winzer im Rheingau melden eine der schnellsten Ernten

Der Ertrag der wichtigen Rebsorte Riesling liegt unter dem langjährigen Durchschnitt. Was sagen die Winzer zur Qualität der Trauben? An der Bergstraße dauert die Weinlese noch an.

Die Winzer im Rheingau blicken auf eine fast schon abgeschlossene Turbo-Ernte zurück. Der Rheingauer Weinbauverband sprach in Oestrich-Winkel von „einer der frühesten und schnellsten Ernten aller Zeiten“. Die rasche Reife der Trauben im August, der anfänglich noch schöne September und der dann vorhergesagte Regen habe schnelles Handeln erfordert, „um das gesunde Lesegut in den Keller zu bringen“. 

Der Ertrag der im Rheingau deutlich vorherrschenden Rebsorte Riesling habe laut dem Weinbauverband ungefähr 10 bis 15 Prozent unter dem langjährigen Mittel gelegen, vereinzelt hätten Winzer auch von einem weitaus geringeren Ertrag berichtet. 

Hinsichtlich der Qualität hieß es, wer schnell gewesen sei, sei mit sehr gesunden Trauben belohnt worden. Nach den Regenfällen habe sich jedoch, besonders in den jüngeren Anlagen, Fäulnis zum Teil recht schnell entwickelt. Insgesamt sprach der Weinbauverband von „gesunden Trauben in hoher Qualität“. 

In Hessen liegen zwei der bundesweit 13 Weinbaugebiete 

Das Anbaugebiet Rheingau erstreckt sich laut dem Deutschen Weininstitut (DWI) über 3.180 Hektar – und das zweite, weitaus kleinere Weinbaugebiet in Hessen, die Hessische Bergstraße, über 461 Hektar. 

Hier sagte Kellermeister Thomas Schmitt von der Genossenschaft Bergsträsser Winzer: „Wir sind aktuell noch in der Weinlese.“ Der Ertrag werde nicht so hoch wie im vergangenen Jahr, aber es sei eine überdurchschnittliche Qualität. Einzig der Regen der vergangenen Tage habe die Freude etwas getrübt. Die feuchte Witterung begünstige die Traubenfäule. Bundesweit gibt es 13 Weinbaugebiete.