Am Berliner Hauptbahnhof kommt es zum Streit zwischen zwei Männern. Einer zieht ein Messer. Was ist über den Angriff bislang bekannt?
Ein Mann ist bei einem Streit am Berliner Hauptbahnhof von einem betrunkenen Obdachlosen mit einem Messer verletzt worden. Der 23-Jährige wurde nach der Attacke am Montagnachmittag in eine Klinik gebracht, die er nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen durfte, wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte. Der mutmaßliche Angreifer wurde festgenommen.
Ersten Erkenntnissen zufolge soll der 36-Jährige seinem Opfer in den Rücken gestochen haben. Andere Reisende informierten die Sicherheitskräfte, die den Mann überwältigten. Bei dem Mann wurden zwei Messer gefunden und sichergestellt. Ein Alkoholtest ergab 2,62 Promille Atemalkohol. Der Mann sei wegen anderer Körperverletzungsdelikte polizeibekannt. Er sollte im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden.
Der Hintergrund für den Streit – ob die Männer sich etwa kannten – war zunächst nicht bekannt. Laut Deutscher Hauptstelle für Suchtfragen wird bei etwa zwei Promille das Betäubungsstadium erreicht, sodass Störungen des Gedächtnisses und der Orientierung auftreten können.
Mehrere Messerattacken am Wochenende
Die Messergewalt ist ein ernstes Problem in Berlin, das Sicherheitsbehörden und Politik zunehmend beschäftigt. Am Freitagabend wurde am Humboldt Forum ein Mann bei einer Messerattacke tödlich verletzt. Fast zeitgleich wurde ein Mann in Reinickendorf mit einem Messer angegriffen, wodurch er auf einem Auge erblindete. Am Sonntagabend wurde ein Busfahrer in Lichtenberg von einem betrunkenen Fahrgast mit einem Messer attackiert und verletzt.
Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei in der Hauptstadt laut Kriminalitätsstatistik 3.412 Messerangriffe – also fast zehn pro Tag. Nach Angaben der Innensenatorin ist das im Langzeitvergleich der zweithöchste Wert. Die überwiegende Mehrheit der ermittelten Tatverdächtigen (knapp 88 Prozent) waren Männer. 58 Prozent hatten keine deutsche Staatsangehörigkeit.
Seit Mitte Juli gilt in Bussen und Bahnen ein Messerverbot. Seit Februar 2025 gibt es drei Messerverbotszonen an Kriminalitätsschwerpunkten: Leopoldplatz, Görlitzer Park und Kottbusser Tor.