Die Nager aus Südamerika gelten als invasive Art, weil sie sich schnell vermehren. Große Probleme bereiten sie derzeit nicht – unter Beobachtung stehen sie dennoch.
Nutrias sind in Hessen derzeit keine Plage – verbreiten sich aber zunehmend. Hinweise darauf lieferten laut hessischem Ministerium für Landwirtschaft „ständig steigende Abschusszahlen“ – genaue Zahlen zur Population gebe es allerdings nicht. Von 392 erlegten Nutrias im Jagdjahr 2013/14 stieg die Zahl demnach auf 2.556 im Jagdjahr 2023/24.
Nutrias haben in Hessen eine Jagdzeit vom 1. September bis zum 28. Februar. Nach Angaben des Ministeriums wird geprüft, ob diese weiter ausgedehnt werde. Damit wolle man Schäden an landwirtschaftlichen Flächen oder an Hochwasserschutzeinrichtungen vorbeugen und eine weitere Ausbreitung verhindern.
Invasive Art
Auch die Umweltschutzorganisation BUND beobachtet den Bestand von Nutrias im Land. Ihren Angaben zufolge sind Nutrias in ganz Hessen verbreitet. „Ursprünglich stammen sie aus Südamerika und werden als invasive Art eingestuft, da sie sich hierzulande sehr stark vermehren“, hieß es. Ihren Lebensraum fänden sie vor allem an Ufern von Gewässern.
Probleme treten laut BUND insbesondere dort auf, wo Menschen Nutrias füttern und sich dadurch große Bestände auf engem Raum bilden könnten. Dies sei vor allem an städtischen Gewässern und an Ausflugszielen der Fall. „Größere Schäden sind beispielsweise an der Nidda in Frankfurt bekannt“, hieß es.
Unter Beobachtung
Ein Problem für die Landwirtschaft seien die Tiere noch nicht. Dem Ministerium seien einzelne Fälle bekannt, man beobachte die Entwicklung.
Auch der hessische Bauernverband sieht noch kein ernstzunehmendes Problem in Nutrias. Anders sehe das in anderen Bundesländern aus: Etwa in Niedersachsen sprächen Landwirte von erheblichen Problemen wegen der Nutrias.
Größere Schwierigkeiten bereite der Biber in Hessen. Wegen des Dammbaus der Tiere würden immer mehr landwirtschaftlich genutzte Flächen teilweise ganzjährig überflutet – das mindere den Ertrag.