Topfavoritin Sabalenka trifft im US-Open-Endspiel auf eine amerikanische Außenseiterin. Anders als in ihren beiden vorherigen Grand-Slam-Finals in dieser Saison setzt sich die Nummer eins durch.
Überwältigt sackte Aryna Sabalenka auf den Boden. Die Nummer eins der Tennis-Welt hat ihren Titel bei den US Open erfolgreich verteidigt. Die 27-Jährige gewann das Endspiel in New York gegen die amerikanische Wimbledon-Finalistin Amanda Anisimova mit 6:3, 7:6 (7:3) und feierte damit ihren vierten Grand-Slam-Titel.
Nach 1:34 Stunden verwandelte die Belarussin ihren dritten Matchball und verhinderte, dass sich für Anisimova acht Wochen nach ihrem 0:6, 0:6-Debakel von Wimbledon der Traum vom ersten Grand-Slam-Titel erfüllte.
Im oft unberechenbaren Damen-Tennis zeigt Sabalenka in dieser Saison mit drei Endspiel-Teilnahmen bei den vier größten Turnieren eindrucksvolle Konstanz. Sie war die Erste seit Angelique Kerber und Serena Williams 2016, der dies gelang.
Erster Erfolg für Sabalenka im dritten großen Finale 2025
Bei den Australian Open (gegen Madison Keys/USA) musste sie aber ebenso wie bei den French Open (gegen Coco Gauff/USA) ihrer Kontrahentin jeweils das Rampenlicht der Siegerin überlassen. Diesmal blieb sie cool und erfolgreich, auch wenn das Publikum die Lokalmatadorin anfeuerte. Ihre Erfahrung zahlte sich aus.
Als Erste seit Serena Williams‘ Siegesserie zwischen 2012 und 2014 wiederholte Sabalenka bei den US Open damit ihren Erfolg aus dem Vorjahr. Die Belarussin erhält ein Preisgeld von 4,27 Millionen Euro (5 Millionen US-Dollar). Anisimova (24) darf sich mit der Hälfte der Summe trösten und damit, dass sie in der Weltrangliste am Montag als voraussichtliche Vierte erstmals in die Top Fünf vorrückt.
Anisimova verpasst krönenden Abschluss nach Wimbledon-Debakel
Wie Anisimova ihre Demütigung vom Rasenklassiker in Wimbledon wegsteckte, war trotz der Niederlage bemerkenswert. Die 24-Jährige, unweit von New York geboren, zog beim folgenden Grand-Slam-Turnier gleich in ihr zweites Grand-Slam-Finale ein.
Am verregneten Schluss-Nachmittag der Damen-Konkurrenz des zweiwöchigen Tennis-Spektakels in New York sahen die knapp 24.000 Zuschauer im Arthur Ashe Stadium ein Duell, das von extremer Power geprägt war. Beide Spielerinnen prügelten mit Risiko auf die Bälle ein. Anisimova wirkte phasenweise verunsichert, streute zu viele Fehler ein.
Der Anfang war noch von einem Auf und Ab geprägt. 2:0 führte Sabalenka, dann lag die Topfavoritin 2:3 zurück, ehe sie die Kontrolle zurückgewann. Mit vier Spielgewinnen in Serie machte sie den ersten Satzgewinn klar.
Im Wimbledon-Halbfinale hatte Sabalenka mit einer Niederlage gegen Anisimova eine Enttäuschung einstecken müssen. In ihrem dritten US-Open-Finale nacheinander bestimmte sie auch den Beginn des zweiten Abschnitts. Die Topgesetzte führte mit 3:1, musste dann ähnlich wie im ersten Durchgang, Anisimova wieder ins Spiel kommen lassen.
Mit dem 5:3 schien Sabalenka auf einen schnellen Erfolg zuzusteuern. Mit dem Rücken zur Wand stemmte sich Anisimova gegen die Niederlage. Es ging in den Tiebreak, dort bewahrte Sabalenka die Nerven.