In Liverpool in Menschenmenge geraster Autofahrer plädiert auf „nicht schuldig“

Ein 53-jähriger Brite, der im Mai in Liverpool mit dem Auto in eine Menge aus Fußballfans gerast war, hat vor Gericht in 31 Anklagepunkten auf „nicht schuldig“ plädiert. Der Angeklagte Paul Doyle nahm am Donnerstag per Videoschalte aus dem Gefängnis an dem Gerichtstermin teil. Ihm werden schwere Körperverletzung und versuchte schwere Körperverletzung in 29 Fällen sowie gefährliches Fahrverhalten und Unruhestiftung vorgeworfen.

Doyle, ein ehemaliger Soldat und Vater von drei Jugendlichen, war Ende Mai während der Meister-Feier des FC Liverpool mit seinem Ford Galaxy in die feiernde Menge der Fußballfans gefahren. Insgesamt 134 Menschen wurden verletzt, getötet wurde niemand. Unter den Verletzten waren auch sechs Kinder, davon zwei wenige Monate alte Babys. Die Polizei hatte Doyle kurz darauf festgenommen, ein terroristisches Motiv schlossen die Ermittler aus.

Staatsanwalt Philip Astbury hatte bei einem früheren Gerichtstermin erklärt, Doyle sei „absichtlich“ in die Menschenmenge gefahren und habe sein Auto „wie eine Waffe“ eingesetzt. Der Prozess soll nach vorläufigen Angaben am 24. November beginnen und dürfte drei bis vier Wochen dauern.