Aktivisten des Anti-Kriegs-Bündnisses Rheinmetall Entwaffnen haben am Mittwoch mit einer Sitzblockade vor einem zentralen Karrierecenter der Bundeswehr in Köln protestiert. Rund 70 Menschen hatten sich am Morgen vor einem Tor des Bundeswehrgeländes versammelt, wie ein Polizeisprecher sagte. Sie erhielten von der Polizei Platzverweise. Die Versammlung war gegen Mittag aufgelöst. Das Bundeswehrgelände blieb während der Sitzblockade weiter befahrbar.
Die Aktivistinnen und Aktivisten protestierten nach eigenen Angaben gegen einen Wehrdienst. Im Karrierecenter der Bundeswehr finde die Personalplanung der Bundeswehr statt, hieß es in einer Mitteilung von Rheinmetall Entwaffnen. „Deshalb sind wir heute schon hier, um klar zu sagen: Wir sind nicht kriegsbereit!“
Das Bündnis startete am Dienstag ein Protestcamp im Inneren Grüngürtel in Köln, es rief zu einer Aktionswoche auf. Am Donnerstag planten die Aktivisten eine Demonstration vor der Villa des Rheinmetall-Chefs Armin Papperger in Meerbusch nahe Düsseldorf. Für Sonntag rief das Bündnis zu einer „Parade gegen den Krieg“ am Kölner Heumarkt auf.
Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch das neue Wehrdienst-Modell, das der Bundeswehr zu mehr Soldatinnen und Soldaten verhelfen soll. Das Modell von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beruht weitgehend auf Freiwilligkeit, eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht ist vorerst nicht vorgesehen.