Ein 36-Jähriger stürzt aus einer Wohnung im vierten Stock – durch eine Attacke von zwei Männern. Das Opfer fällt 13 Meter in die Tiefe – und überlebt. Jetzt wurden die Urteile gesprochen.
Nach einem lebensgefährlichen Sturz aus dem vierten Stock eines Bochumer Wohnhauses sind zwei Männer zu jeweils acht Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Die Richter am Bochumer Schwurgericht gehen davon aus, dass die 27 und 29 Jahre alten Angeklagten das Opfer am 20. November 2024 im Streit aus dem Fenster geworfen oder gestoßen haben. Dass der 36-Jährige überlebt hat, war laut Urteil reines Glück. Er stürzte rund 13 Meter in die Tiefe, landete aber auf Müllsäcken, die vor dem Haus abgelegt worden waren. Die Urteile lauten auf versuchten Totschlag.
Die Hintergründe der Tat sind unklar. Die Richter gehen davon aus, dass es eine kurze Auseinandersetzung mit der Ehefrau eines der Angeklagten gegeben hat, die im selben Haus wohnte. Daraufhin war der 36-Jährige laut Urteil bedroht und aus dem Fenster geworfen worden.
Der Mann erlitt einen Bruch der Wirbelsäule und mehrere Rippenbrüche. Laut Urteil ist er bis heute arbeitsunfähig. Richter Volker Talarowski sprach von einer „brutalen und nicht nachvollziehbaren Tat“. Die deutschen Angeklagten wurden außerdem zur Zahlung von 25.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt.
Sie selbst hatten im Prozess von einem Gerangel gesprochen, ihre aktive Beteiligung am Fensterwurf aber bestritten. Ein dritter Angeklagter, der mit in der Wohnung war, ist wegen unterlassener Hilfeleistung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.