NS-Zeit: Ausstellung schaut auf Textilherstellung in Ravensbrück

Im Frauen-KZ in Ravensbrück wurden über Jahre Textilien für die NS-Tötungsmaschinerie gefertigt. Eine Ausstellung nimmt nun die damalige Zwangsarbeit vor Ort in den Blick.

Ab Sonntag widmet sich eine neue Ausstellung in der Gedenkstätte Ravensbrück der Textilherstellung in dem ehemaligen Frauen-Konzentrationslager. Zu sehen seien Textil-, Text- und Bild-Arbeiten, hieß es von der Gedenkstätte im Norden Brandenburgs. Dabei nehme die Künstlerin Dominique Hurth mit einem Film die Zwangsarbeit und die Gewaltgeschichte der Uniformproduktion, aber auch wirtschaftliche Strukturen und deren Kontinuitäten bis in die heutige Zeit in den Blick. 

„Das Gebäude der Weberei steht für die textile Zwangsarbeit, die nicht zufällig in ein Frauen-Konzentrationslager verlegt wurde“, sagte Gedenkstättenleiterin Andrea Genest. Die Ausstellung zeige, dass diese vermeintlich harmlos wirkende Zwangsarbeit zermürbend und von Gewalt geprägt war. 

Mit der Gründung 1939 begann die Textilproduktion im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Die dortigen Textilwerkstätten wurden „zu einem führenden Standort für das Weben, Schneiden, Nähen und Reparieren“, heißt es zur Ausstellung. Unter Zwang fertigten hier zeitweise mehr als 5.000 inhaftierte Frauen Häftlingskleidung für alle Konzentrationslager sowie Uniformen für SS, Wehrmacht und die weiblichen Wachmannschaften der Konzentrationslager.