Klimakrise in Antarktis: In 75 Jahren könnten Kaiserpinguine ausgestorben sein

Der Klimawandel wirkt sich immer mehr auf die Antarktis aus. Das Eis schmilzt, der Meeresspiegel steigt und die Kaiserpinguine verlieren wohl schon bald ihr Zuhause. 

In der Antarktis leben rund 60 Kolonien der Kaiserpinguine. Aber schon seit knapp zehn Jahren gibt es in der Hälfte der Kolonien vollständige oder teilweise Brutausfälle. „Die langfristigen Folgen für Kaiserpinguine sehen nicht gut aus“, sagt die Antarktisforscherin Barbara Wienecke dem australischen Sender ABC. Brutausfälle zeichnen sich momentan auf dem ganzen Kontinent ab und es gebe keinen sicheren Ort mehr für die Vögel. Falls sich keine radikale Veränderung abbildet, könnten die Tiere bis 2100 ausgestorben sein. 

Der Grund? Die Meere erwärmen sich wegen des Klimawandels und das Eis schmilzt weg. Das führt dazu, dass der Meeresspiegel massiv ansteigt. Am stärksten betroffen ist aktuell das Westantarktische Eisschild (WAIS). In dem Szenario, dass das WAIS vollständig zusammenbricht, würde der Meeresspiegel um mehr als drei Meter ansteigen. Wissenschaftler warnen vor Überschwemmungen in Küstenstädten. 

Das internationale Forscherteam rund um die australische Klimawissenschaftlerin Nerilie Abram spricht in der Fachzeitschrift „Nature“ darüber, dass die Menschheit vermutlich zu spät dran ist, um durch weltweite CO2-Reduktion die Entwicklung noch aufzuhalten. Es würde eine Kettenreaktion folgen: Das Westantarktische Eis beginnt zu schmelzen, daraufhin steigt der Meeresspiegel. Wärmeres Wasser fließt an andere Eisflächen, woraufhin noch mehr Eis schmilzt und der Meeresspiegel weiter steigt. 

Meeresströme um die Antarktis nehmen ab

Es gebe sogar Hinweise darauf, dass die tiefen Meeresströmungen rund um den Kontinent abnehmen, die unter anderem für die Verteilung von Wärme, Sauerstoff und Nährstoffen in den Weltmeeren verantwortlich sind. Die Folge ist verheerend, denn der Ozean könnte weniger CO2 aufnehmen. Das wirke wie ein Verstärker, der die Erde über viele Generationen noch stärker aufheizen könnte.

Und dazu führt, dass nicht nur das Eis schmilzt, sondern in naher Zukunft auch die Lebensräume von Pflanzen und Tieren zerfließen.