Mit der Krönung einer neuen Weinprinzessin in Bad Sulza haben sich Thüringens Winzer auf den neuen Weinjahrgang, dessen Lese bevorsteht, eingestimmt.
Thüringens Winzer gehen mit einer neuen Majestät in die Ernte des Weinjahrgangs 2025. Beim traditionellen Weinfest in Bad Sulza (Weimarer Land) wurde die gelernte Hotelfachfrau Roksolana Hlynchak zur neuen Thüringer Weinprinzessin gekrönt. Die 22-Jährige stammt aus der Ukraine und kam vor vier Jahren nach Thüringen. Sie lebt und arbeitet in Bad Sulza. Ihre Aufgabe ist es, für die edlen Tropfen aus den Thüringer Weingütern zu werben.
Nach den frostbedingten Ausfällen des vergangenen Jahres rechnen die Winzer in diesem Jahr wieder mit normalen Ernteerträgen. „Es sieht gut aus, aber nicht überdurchschnittlich“, sagte Kathrin Clauß, Co-Inhaberin des Thüringer Weingutes Bad Sulza, auf Anfrage. Das Gut bewirtschaftet mit 50 Hektar einen Großteil der 138 Hektar umfassenden Weinanbaufläche im Freistaat. Voraussichtlich ab Mitte September könnte die Lese beginnen. Die Kurstadt Bad Sulza gilt als Zentrum des kleinen Thüringer Weinanbaureviers. Es gehört zum Anbaugebiet Saale-Unstrut.
Wetter spielt bislang mit
Die Weinstöcke seien bislang von Wetterunbilden wie Hagelschlag und auch von Trockenheit verschont geblieben, so die Winzerin. „Der viele Regen im Juli war gut.“ Jetzt könnten die Reben noch etwas Wärme vertragen. „Es darf nur nicht zu heiß werden.“
In Thüringen bauen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums fünf Betriebe im Haupterwerb Wein an, weitere 17 Betriebe haben Wein im Nebenerwerb oder als Teil des Obstbaus im Programm. Der Anbau von Rebsorten wie Müller-Thurgau, Kerner, Riesling oder verschiedener Rotweinsorten wird aber auch von Freizeitwinzern und Vereinen betrieben. 72 Hobbyweinbauer sind im Freistaat aktiv. Laut Ministerium hat der Weinbau in Thüringen vor allem lokale wirtschaftliche Bedeutung, im Raum Bad Sulza und Großheringen sei er ein spürbarer Wirtschaftsfaktor und wirke sich positiv auf Tourismus und Gastronomie aus.
Programm Weinfest