Pro-demokratischer Ex-Abgeordneter aus Hongkong erhält in Australien Asyl

Der von Hongkong mit Kopfgeld gesuchte Demokratieaktivist und Ex-Abgeordnete Ted Hui hat in Australien Asyl erhalten. Hui erklärte am Samstag im Onlinedienst Facebook, das Asyl gelte auch für seine Frau, seine Kinder und seine Eltern. „Ich danke der australischen Regierung – der derzeitigen und der früheren – dass sie die Notwendigkeit von Asyl für uns anerkennen und uns diesen Schutz gewähren.“

Hui rief die australische Regierung zugleich auf, sich für in Hongkong inhaftierte Demokratieaktivisten einzusetzen. „Australien muss mehr dafür tun, sie zu retten“, schrieb der frühere pro-demokratische Abgeordnete auf Facebook. Hui war 2019 an den Pro-Demokratie-Protesten in Hongkong beteiligt. Er lebt inzwischen in der australischen Stadt Adelaide.

Die Polizei in Hongkong hatte im Juli 2023 ein Kopfgeld in Höhe von einer Million Hongkong-Dollar (rund 110.000 Euro) für Informationen ausgesetzt, die zur Festnahme von prominenten Demokratieaktivisten im Ausland führen. Betroffen davon ist unter anderem Hui. Westliche Staaten haben das Vorgehen der Behörden Hongkongs scharf kritisiert.

Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong galt bis vor einigen Jahren als Bastion der Meinungsfreiheit in China. Seit Peking im Jahr 2020 das sogenannte Sicherheitsgesetz erlassen hatte, gehen die Behörden in der Sonderverwaltungszone jedoch massiv gegen pro-demokratische Aktivisten und andere Peking-kritische Stimmen vor. Viele Oppositionelle sind ins Ausland geflohen, andere wurden verhaftet und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.