Vor über 40 Jahren lockte Ridley Scotts „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ Millionen Leute in die Kinos. Jetzt startet Disney+ eine Serie auf Basis des Science-Fiction-Klassikers.
Der schaurige Science-Fiction-Thriller „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ von Ridley Scott markierte 1979 den Beginn einer erfolgreichen Franchise-Welt. Dieser Kosmos umfasst inzwischen neun Kinofilme, wenn man die beiden „Alien vs. Predator“-Ableger mitzählt. Ganz zu schweigen von Videospielen, Comics, Romanen und Kurzfilmen.
Zuletzt begeisterte „Alien: Romulus“ im vergangenen Jahr die Fans. Nun wird die Geschichte um eine TV-Serie erweitert, die jetzt beim Streamingdienst Disney+ gestartet ist. An diesem Mittwoch (13. August) startet „Alien: Earth“ in Deutschland.
Serie spielt vor dem ersten „Alien„-Film
„Alien: Earth“ ist als Vorgeschichte zum ersten „Alien“-Film konzipiert. Im Jahr 2120 wird die Welt von fünf konkurrierenden Konzernen beherrscht. Einer davon ist Prodigy. Dessen Raumschiff, die USCSS Maginot, hat Exemplare einer außerirdischen Spezies gesammelt. Wer einen „Alien“-Film gesehen hat, ahnt, dass das keine gute Idee war. Die furchterregenden Wesen – auch einige, die man noch nicht kennt – bleiben nicht lange in den für sie vorgesehenen Behältern.
Der Konzern Prodigy gehört dem jungen Tech-Genie und Milliardär Boy Kavalier (Samuel Blenkin). Er hat das Bewusstsein von sechs superintelligenten, aber schwer kranken Kindern in erwachsen aussehende, synthetische Körper übertragen. Das Ergebnis sind Hybride, Roboter mit menschlichem Bewusstsein – so wie Prototyp Wendy (Sydney Chandler). Als die Maginot über der von Prodigy kontrollierten Megastadt Neu-Siam auf der Erde abstürzt, schickt Kavalier seine Hybride los.
„Alien“-Regisseur Ridley Scott ist mit an Bord
Schöpfer und Showrunner Noah Hawley hat sich mit der Serie „Fargo“ bereits einen Namen gemacht. Aus dem Filmklassiker der Coen-Brüder machte er eine von Kritikern und Publikum gelobte Serie, die nun schon fünf Staffeln umfasst.
Ridley Scott, der Jahrzehnte nach seinem ersten „Alien“-Film auch bei „Prometheus – Dunkle Zeichen“ (2012) und „Alien: Covenant“ (2017) Regie führte, ist ausführender Produzent. Kein Wunder also, dass in der Serie auch Einflüsse von Scotts Meisterwerk „Blade Runner“ erkennbar sind.
Bekanntestes Gesicht vor der Kamera ist neben Sydney Chandler („Pistol“) Timothy Olyphant („Hitman – Jeder stirbt allein“). Chandlers Wendy ist nach der Figur aus dem Roman „Peter Pan“ benannt, wie auch all die anderen Kinder in erwachsenen Roboterkörpern, die unter anderem von Adarsh Gourav, Kit Young, Erana James, Lily Newmark gespielt werden. Kavalier (Samuel Blenkin) ist ein Soziopath, der sich für Peter Pan hält – und den Hybriden aus dem Buch vorliest.
Erste Folge weckt Erinnerungen an die Nostromo
In den ersten Minuten bekommt man als Zuschauer das Gefühl, man sei zurück auf der USCSS Nostromo, dem Raumschiff, auf dem es Sigourney Weaver als Ellen Ripley erstmals mit einem der furchteinflößenden sogenannten Xenomorphen aufnimmt. Die Macher von „Alien: Earth“ haben den Look und die Atmosphäre von „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ perfekt rekreiert und schaffen damit sofort die richtige Stimmung. Sogar Motive aus Jerry Goldsmiths grandioser Filmmusik sind klar erkennbar.
Erwartungsgemäß mangelt es in „Alien: Earth“ nicht an außerirdischen Gruselmomenten. Allerdings fokussiert der Plot der Serie – das ist zumindest der Eindruck nach den ersten Folgen – nicht so sehr auf die schwarz-glänzenden Aliens mit ihren fiesen Doppelkiefern, sondern widmet sich vielschichtigen Themen. Die konstante Bedrohung durch die Xenomorphen und andere Wesen ist der Hintergrund für eine spannende Geschichte über Identität, Menschsein und künstliche Intelligenz.
Die ersten beiden Folgen von „Alien: Earth“ sind ab dem 13. August beim kostenpflichtigen Streamingdienst Disney+ verfügbar. Weitere sechs Episoden werden jeweils mittwochs veröffentlicht.