Rechtsstreit: Überraschende Wende nach Fallen-Tod von „Kater Emil“

Nach dem Freispruch im Fall „Kater Emil“ haben die Ermittler einen neuen Verdacht: Eine andere Person hat gestanden, die Falle aufgestellt zu haben. Vier Jahre nach dem Tod des Tieres wird ermittelt.

Nach dem qualvollen Tod des Katers Emil in einem Fangeisen und dem Freispruch für einen lange verdächtigten Jäger haben die Ermittler einen überraschenden neuen Verdacht. „Eine weitere Person hat zugegeben, die Tat begangen zu haben“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Gegen sie sei ein Verfahren eingeleitet worden. Zu Details der Beweislage, dem Stand des Verfahrens oder zur Identität – ob Mann oder Frau – wollte sich die Behörde nicht äußern.

Die Staatsanwaltschaft sei im Berufungsverfahren gegen den 1963 geborenen Jäger zu neuen Erkenntnissen gelangt, teilte das Landgericht Heilbronn mit. Das Ergebnis: Der ursprüngliche Tatverdacht ließ sich nicht mehr aufrechterhalten. Die Staatsanwaltschaft zog deshalb ihre Berufung gegen den Freispruch des Amtsgerichts Heilbronn zurück.

Kater Emil starb nach langem Todeskampf

Laut Amtsgericht war der Kater 2021 in Eppingen nach einem rund 20 Minuten dauernden Todeskampf und hochgradigen Schmerzen in dem Fangeisen verendet. Der Nachbar des Tierhalters hatte im Verdacht gestanden, die Falle an einer Hecke seines Grundstücks aufgestellt zu haben – was er jedoch stets bestritt.

In erster Instanz war er im Mai 2023 vor dem Amtsgericht Heilbronn freigesprochen worden. Der Staatsanwalt hatte damals wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 40 Euro gefordert.