Kriminalität: Leichenfund in Weitefeld: Was ist bislang bekannt?

Eine Familie wird getötet, der Tatverdächtige verschwindet spurlos. Ob er noch lebt, ist auch Monate später weiter unklar. Jetzt hat die Polizei in der Nähe des Tatorts eine Leiche entdeckt.

Vor vier Monaten wurde eine dreiköpfige Familie im Westerwald getötet. Der mutmaßliche Mörder floh und wurde seitdem nicht gefunden. Am Dienstag wurde nun unweit der Ortschaft Weitefeld, wo die Tat geschah, eine Leiche entdeckt. Die Polizei will sie „insbesondere angesichts möglicher Zusammenhänge mit dem Tötungsdelikt“ identifizieren. Handelt es sich um den Verdächtigen?

Was wissen wir über den Fund der Leiche?

Der Fundort: Die Leiche wurde außerhalb der Ortslage von Weitefeld gefunden, wie die Polizei mitteilte. Näheres zum Fundort gab sie zunächst nicht bekannt.Die Zeit des Fundes: Die Polizei Betzdorf wurde am Dienstag um 16.30 Uhr über den Fund der Leiche informiert.

Was wissen wir nicht über den Leichenfund?

Die Identität: Die Polizei machte das Geschlecht und auch die Identität der toten Person nicht publik.Die Umstände: Die Polizei äußerte sich auch nicht zu weiteren Umständen wie möglichen Todesursachen oder anderen Details. 

Wie geht es jetzt weiter?

Die Polizei teilte mit, dass sie bei „neuer Erkenntnislage“ umgehend informieren werde. Als Nächstes steht die Identifizierung der Leiche an. Wann genau diese stattfindet, ist unklar.

Was wissen wir über den mutmaßlichen Dreifachmord?

Am ersten Sonntag im April entdeckte die Polizei frühmorgens drei Tote in einem Einfamilienhaus. Die Mutter hatte selbst noch den Notruf gewählt. Doch die 44-Jährige überlebte ebenso wenig wie ihr 47 Jahre alter Mann und der 16-jährige Sohn der beiden: Das Ehepaar verblutete infolge von Stich- und Schussverletzungen, der Jugendliche starb an einer Schussverletzung. 

Noch am Tatort sahen Polizisten jemanden flüchten. Sie konnten ihn laut Polizeiangaben aber nicht verfolgen, weil sie sich um die Opfer kümmerten. Eine Analyse der Spuren am Tatort führte später zu einem dringendem Tatverdacht gegen einen 61-jährigen Mann aus dem Nachbarort.

Was wissen wir über die Suche?

Die Polizei suchte intensiv nach dem Mann. Sie ging Hunderten Hinweisen nach, durchsuchte Waldgebiete, Felder und einen Weiher. Eine Belohnung von 10.000 Euro wurde ausgelobt und die Ermittler suchten über die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ nach Hinweisen.

Doch vier Monate lang gab es keine richtige Spur zu dem Mann. Ob er ins Ausland floh, starb oder sich versteckte – sein Verbleib war offen. Letztlich teilte die Polizei mit, dass sie auch nicht ausschließen könne, dass der Mann tot und seine Leiche bloß nicht gefunden worden sei. 

Ist der Verdächtige nun gefunden worden?

Das ist bislang unklar. Die Polizei betonte am Dienstagabend zum Leichenfund: „Die Identität der Person steht noch nicht fest.“ Allerdings schrieb sie auch: „Insbesondere angesichts möglicher Zusammenhänge mit dem Tötungsdelikt am 06. April 2025 in Weitefeld arbeitet die Polizei mit Hochdruck an der zeitnahen Identifizierung der Person.“

Was wissen wir zum Motiv des mutmaßlichen Mörders?

Der mutmaßliche Dreifachmörder könnte eines der Opfer vor dem Haus getroffen haben und mit diesem in Streit geraten sein, teilte die Polizei Anfang Juli mit. Möglicherweise sei dieses Treffen eskaliert und „in dem Exzess der Tötung der ganzen Familie“ gemündet, schrieben die Staatsanwaltschaft und Polizei in Koblenz zur Rekonstruktion eines denkbaren Tatverlaufs. 

Bei den Ermittlungen seien keine Beziehungen zwischen der Opferfamilie und dem Tatverdächtigen festgestellt worden. Es sei „nicht unwahrscheinlich“, dass es in der Nacht zu einem zufälligen Zusammentreffen des Täters mit einem der Opfer vor dem Haus gekommen sei.

Der Haftbefehl lautet auf Mord, da davon ausgegangen wird, dass der Mann heimtückisch tötete und eine Straftat – die erste Tötung – verdecken wollte.