Christopher Street Day: 250.000 Menschen zu Hamburger Pride Parade erwartet

Der Verein Hamburg Pride befürchtet einen gesellschaftlichen Rückschritt unter der neuen Bundesregierung. Darum ruft er auf, für den Schutz queerer Menschen zu demonstrieren.

Zu einer Demonstration im Rahmen der Hamburg Pride Week erwarten die Veranstalter heute nach Polizeiangaben rund 250.000 Teilnehmer und Zuschauer in der Innenstadt. Das Motto lautet: „Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen.“ Anschließend soll es ein Straßenfest zum Christopher-Street-Day geben. Der Umzug soll um 12.00 Uhr in der Lübecker Straße beginnen und gegen 17.00 Uhr an der Lombardsbrücke enden. 

Mit der Veranstaltung will der Verein Hamburg Pride Sorgen in der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Community (englisch: LGBTIQ) vor einem Rollback und gesellschaftlichen Rückschritt aufgreifen. Die Gewalt gegenüber queeren Menschen nehme deutschlandweit und in Hamburg zu, während die Queerpolitik der Bundesregierung vor einer ungewissen Zukunft stehe, hieß es. 

Straftaten gegen sexuelle Orientierung haben zugenommen

Teil der Parade sind mehr als 60 Lastwagen von Vereinen, Parteien, Unternehmen und Kirchengemeinden. Erstmals führt die Strecke aus Sicherheitsgründen nicht durch die Lange Reihe im Stadtteil St. Georg. Die Straße sei zu eng für Fahrzeuge und Zehntausende Menschen, erklärten die Veranstalter. 

In Hamburg wurden nach Angaben des Senats im vergangenen Jahr 149 Straftaten gegen die „geschlechtsbezogene Diversität“ und die sexuelle Orientierung erfasst. Im Jahr 2023 hatte der Kriminalpolizeiliche Meldedienst Politisch motivierte Kriminalität 98 Taten gezählt. Die Bereitschaft, derartige Vorfälle zu melden, habe in den vergangenen Jahren zugenommen, hieß es.