TV-Kritik : Viel Zunge, zehn Eier, ein Tanga: Die Bachelors zwischen Malkurs und Meltdown

Die Bachelors versuchen sich als Therapeuten. Felix setzt auf Malen, Martin auf Reformer-Pilates. Eigentlich interessiert aber beide nur eines: Rummachen. Und Eier. 

Folge sechs der Bachelors beginnt mit einer Tragödie: Nadine schmeißt schwarze Tangas in weiße Wäsche, und das Ergebnis ist brauner als ein AfD-Parteitag. In der Villa fragen sich die Frauen: „Wie kann man so dumm sein?“ Eine Frage, die sich durch die Folge zieht wie ein schlecht sitzender String. 

Zum Glück lädt Martin zum entspannenden Reformer-Pilates. Für alle, die nicht in Prenzlauer Berg wohnen: Das ist sowas wie Yoga an Maschinen. Währenddessen gibt es beim Gruppendate mit Felix Wandmalerei und Traumatalk. Die Frauen dürfen freestyle zum Ausdruck bringen, was sie bewegt. Waldorfschule meets Farbtherapie. Hannah malt ein Herz mit etwas Braunem. Felix schaut ratlos. „Das ist ein Pflaster“, erklärt sie. „Jetzt macht’s Sinn!“, sagt der Bachelor. 

Kandidatin Nadine erklärt Felix ihr kaputtes Verständnis von Liebe. „Je mehr es eskaliert, desto mehr werde ich geliebt.“ Und Felix gesteht, dass er noch in Therapie ist, weil er in einer Beziehung „Scheiße gebaut“ habe. Immerhin. 

Bei Martin und Anke konnte das Reformer-Pilates das Feuer der Leidenschaft derweil nicht entflammen. Die Frage, die Anke auf den Lippen brennt: „Was war dein Lieblingsfach?“

„Mathe … Geschichte.“ 

„Geschichte war auch lange mein favorite“, sagt Anke erfreut. 

„Ja, cool“, sagt Martin. Jeder Mathelehrer mit Tafelschwamm in der Hand versprüht mehr Erotik als diese Konversation. „Das Knistern fehlt mir bei Anke ein bisschen“, gibt Martin zu. 

Bachelor Martin isst zehn Eier zum Frühstück

Felix hat mittlerweile Hannah am Start. Sie bringt „Green Flags“ mit, findet er. Da er selbst eine wandelnde Red Flag ist, weiß er, wovon er spricht. Aber ob sie schon „ready“ für ihn ist, daran zweifelt er noch. 

Konkurrent Martin bestellt lieber Leonie zum nächsten Date im Bademantel an den Pool. „Was isst du morgens so?“, möchte sie gerne wissen. 

„Zehn Eier mit einer Avocado“, sagt Martin. 

„Zehn Eier?“

„Ja, zehn Eier.“ 

Leonie reißt verblüfft die Augen auf, aber Martin schwebt längst auf Ei sieben. „Ein bisschen Kribbeln ist hier gerade“, findet er. Leonie hat ihn weichgekocht, und schon wird wild geknutscht. Zehn Eier müssen abtrainiert werden. Leonie verkündet stolz: „Der Kuss ist gefallen auf meinen Mund.“ Danke für die Ortsangabe. 

„Der war im guten Takt, ich schwör“, berichtet sie den Frauen in der Villa von dem Kussmanöver. „Der war leidenschaftlich wild.“ Die Konkurrenz guckt wenig begeistert, Leonie pellt sich ein Ei drauf. Allein Vivi scheint noch entrüsteter darüber zu sein, dass es Sushi („Was???“) und Sekt („Was???“) zum Kuss dazu gab. Aber es hat sich noch lange nicht ausgedatet. Felix und Martin laden zur Squad-Safari. 

Vicky sieht laut Felix nicht nur „makellos“ aus, sie fährt auch „richtig geil“. Zufällig steht unterwegs ein Sofa in der Wildnis, auf dem sie Platz nehmen können. Felix beichtet Vicky von seiner „krassen körperlichen Anziehung“ zu ihr. „Ich würde am liebsten so …“, sagt er und umarmt sie fest, Wasser aus ihrem Glas spritzt in die Höhe. „Sowas.“ Sie küssen sich. Felix stöhnt, Vicky weint. „Das ist mit Abstand eines der schönsten Dinge, die ich in meinem Leben erlebt habe!“, sagt sie unter Tränen. Man fühlt mit ihr. 

Martin ist immer noch dabei, seine zehn Frühstückseier abzutrainieren und knutscht die nächste Frau, Clara, ab. Zuvor hatte sie ihm von ihrem selbstverletzenden Verhalten in der Kindheit erzählt. 

Die Bachelors therapieren ihre Frauen

In der Nacht der Rosen geht die Therapiestunde à la Bachelors weiter. Martin gibt einen seiner Geheimtipps für ein glückliches Leben preis: Jeden Morgen denke er an etwas, für das er dankbar sei. „Zum Beispiel daran, dass ich gesund bin.“ „Oder an Nutella-Toast?“, fragen die Frauen hoffnungsvoll. „Oder an Nutella-Toast.“ 

Am Ende darf neben Esra auch Nadine die Show verlassen. Seyma geht freiwillig. Martin resümiert, ohne rumzueiern: „Wenn ich mich in sie hineinversetze, weiß ich auch nicht, ob ich das durchhalten würde.“ Immerhin: Selbstreflektiert ist er. 

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