Köhler will in Singapur eine Medaille über 100 Meter Schmetterling. Das gelingt nicht. Sie war mit Sorgen angereist. Bei den Männern verfehlt ein deutscher Hoffnungsträger ebenfalls das Podest.
Angelina Köhler hat bei der Schwimm-WM die erhoffte Medaille über 100 Meter Schmetterling klar verfehlt. Die 24-Jährige schlug in Singapur nach 56,57 Sekunden an und belegte damit Rang sechs. Zu Bronze und der Australierin Alexandria Perkins fehlten ihr 24 Hundertstelsekunden.
Kurz zuvor hatte Brustschwimmer Lucas Matzerath ebenfalls Edelmetall klar verfehlt. Der 25-Jährige wurde über 100 Meter Brust Sechster. In 59,14 Sekunden blieb er vier Zehntel über seinem deutschen Rekord.
Gold in Köhlers Rennen gewann Weltrekordlerin Gretchen Walsh aus den USA. Silber sicherte sich die Belgierin Roos Vanotterdijk.
Köhler als Titelverteidigerin, aber nicht Topfavoritin
Köhler war als Titelverteidigerin, aber nicht als Topfavoritin ins Rennen gegangen. Die Berlinerin hatte sich bei der WM im vergangenen Jahr in Doha zur Weltmeisterin gekrönt. Bei Köhlers Gold-Show waren allerdings einige Medaillenkandidatinnen nicht dabei.
Köhlers zuletzt gezeigte Leistungen hatten trotzdem Mut gemacht. In diesem Jahr war vor der WM nur die übermächtige Walsh schneller gewesen als die Berlinerin.
Nach Hass-Nachrichten: Köhler hatte vor der WM Sorgen
Vor der Reise nach Singapur hatte Köhler allerdings auch von mentalen Belastungen berichtet. Sie hatte unter anderem die Sorge geäußert, von chinesischen Fans ausgebuht zu werden. Köhler erzählte von Hass-Nachrichten und zugeschickten Nazi-Bildern. „Ich wurde von chinesischen Bots auf Englisch und Deutsch angegangen. Ich wurde als Nazi beschimpft und bekam Fotos mit Hitlergrüßen zugeschickt“, schilderte sie im Interview der „Sport Bild“.
Bei den Olympischen Spielen hatte Köhler eine Medaille als Vierte knapp verfehlt. Bronze gewann damals die Chinesin Zhang Yufei, um die es zuvor Wirbel im Zusammenhang mit Doping-Verdächtigungen gegeben hatte. Köhler hatte anschließend von einem „bitteren Beigeschmack“ gesprochen, aber auch gesagt, dass die Unschuldsvermutung gelte.
„Es war alles gut. Die Zuschauer haben gejubelt. Meine Befürchtungen sind zum Glück nicht eingetreten“, berichtete sie nach dem Halbfinale. In diesem qualifizierte sich Köhler als Fünfte in 56,75 Sekunden für den Endlauf. Für das Podest reichte es dann aber nicht.