Öko-Landwirtschaft: Öko-Pionier aus Brodowin: Bio-Branche hat es schwer

Ein Pionier unter den Öko-Landwirten in Brandenburg sieht die Bio-Branche unter Druck. Der Biohof-Betreiber aus Brodowin hofft auf offene Ohren des Bundesagrarministers.

Der heimische Biolandbau steht aus Sicht des Öko-Pioniers Ludolf von Maltzan bei der Vermarktung von Lebensmitteln unter Druck. „Die Biobranche hat es schwer“, sagte der Betreiber des Ökodorfs Brodowin nordöstlich von Berlin am Vormittag anlässlich eines Besuchs von Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU). So manche „Bio-Pioniere“ beobachteten, wie sich Märkte und das Verbraucherverhalten veränderten. „Die Menge hat insgesamt abgenommen im Biobereich (…)“, sagte von Maltzan, der sich als „überzeugten Öko“ bezeichnet. 

Die Biofachgeschäfte überall im Land und in Berlin hätten es richtig schwer, weil immer mehr Leute Bio-Lebensmittel beim Discounter kauften. „Das sind Riesen-Anpassungsprozesse, mit denen wir gerade beschäftigt sind.“ Zudem belasten Kostensteigerungen den Betrieb, wie der Bio-Landwirt sagte. Er nannte gestiegene Energiepreise und Lohnkosten. „Aber der Preis für Milch im Laden ist geblieben. Da entwickeln sich Engpässe für die Branche draus“, sagte von Maltzan. 

Der Ökohof in Brodowin, der unter anderem Gemüse produziert, hat vor einiger Zeit die Haltung von Milchkühen aufgegeben, betreibt aber seine Molkerei weiter. Angesichts der „unfassbaren Frühjahrstrockenheit“ gebe es Probleme, Futter zu produzieren. „Deswegen konnten wir so nicht weiter machen“, sagte von Maltzan zur Abschaffung der Milchkühe.