Rauschgift: Thüringen mit Höchststand an Drogentoten 2024

Im vergangenen Jahr sind in Thüringen so viele Menschen an Drogen gestorben wie nie zuvor. Synthetische Opioide wie Fentanyl sorgen zusätzlich für neue Gefahren.

Die Zahl der Drogentoten in Thüringen hat 2024 erneut einen Höchststand erreicht. Im vergangenen Jahr starben 49 Menschen an einer Überdosis oder anderen Folgen von Drogenkonsum, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassung 2006. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 wurden 42 Drogentote gezählt, 2022 waren es 33. Bundesweit starben demnach im vergangenen Jahr mehr als 2.100 Menschen nach dem Konsum illegaler Substanzen.

Nach wie vor stelle Methamphetamin eine große Herausforderung dar, hieß es. Insbesondere in ländlichen Regionen Thüringens seien Konsumenten nur schwer erreichbar und häufig nur unzureichend an reguläre Hilfs- und Präventionsangebote angebunden. Besorgniserregend sei auch die zunehmende Verbreitung von Kokain – vornehmlich im urbanen Raum. Dem Ministerium zufolge sind derzeit keine neuen flächendeckenden Drogentrends im Freistaat erkennbar. 

Gleichwohl erforderten Entwicklungen bei synthetischen Opioiden – vor allem bei hochpotenten Substanzen wie Fentanyl oder Nitazene – erhöhte Aufmerksamkeit. Diese Stoffe seien aufgrund ihrer geringen Dosierungsspanne mit einem deutlich erhöhten Risiko für Überdosierungen verbunden. Der Konsum von Fentanyl werde in Thüringen bislang nur vereinzelt beobachtet, vornehmlich bei Gefängnisinsassen, hieß es. In der allgemeinen Bevölkerung sei Fentanyl aktuell kein verbreitetes Phänomen. Allerdings würden punktuell andere synthetische Opioide auftreten