Bei zwei Grad und Nebel: Bergwacht muss unterkühlte Urlauberin von Berg retten

Kurz vor dem Hochkalter-Gipfel ist eine Frau aufgrund von Kälte, Nässe und Nebel zu erschöpft, um weiterzugehen. Was folgt, ist eine fast achtstündige Rettungsaktion.

In Bayern haben Rettungskräfte der Bergwacht eine Touristin von einem Berg gerettet. Die 34-Jährige aus Schleswig-Holstein war zusammen mit einem Begleiter am Donnerstag zum Hochkalter in den Berchtesgadener Alpen aufgestiegen. Doch rund 50 Meter unterhalb des Gipfels auf 2607 Meter kamen die beiden aufgrund der nasskalten Witterung nicht mehr weiter. Dichter Nebel hatte den Berg eingehüllt und es herrschten nur noch zwei Grad Außentemperatur.

Völlig erschöpft setzte die gut ausgerüstete Urlauberin gegen 14 Uhr einen Notruf ab und wartete zusammen mit ihrem Begleiter auf Rettung. Um nicht noch weiter auszukühlen, begaben sie sich in ihren Biwaksack, um sich so vor dem eisigen Wind zu schützen. Doch der Nebel machte den direkten Anflug des Hubschraubers unmöglich. Also setzte die Crew neun Bergretter samt Ausrüstung an einer Stelle rund 400 Meter unterhalb des Unglücksortes ab.

Mit Trage, Wärme- und Sicherungsmaterial ging es für die Retter zu Fuß nach oben. Dort gelang es ihnen, die unterkühlte Frau so weit zu stabilisieren und sie – trotz Wind und zeitweiser schlechter Sicht – gesichert an einem Seil bis zur Nebelgrenze zu bringen. Dann konnte die Besatzung des Helikopters sie bei einem günstigen Moment um 17.30 Uhr mit einer Winde aufnehmen und ins Tal fliegen.

Rettungsaktion am Hochkalter dauerte fast acht Stunden

Dort wurde sie notärztlich untersucht – und durfte anschließend, leicht unterkühlt, aber wohlauf, zurück in ihre Unterkunft. Ihr Begleiter wurde von der Bergwacht weiter am Seil gesichert bis zu einer Hütte begleitet und anschließend mit dem Auto ins Tal gebracht.

Erst am späten Abend, gegen 21.45 Uhr, war der Einsatz beendet. Insgesamt waren 14 ehrenamtliche Helfer an der Rettungsaktion beteiligt, die den Hubschrauber für die vielen Flüge mit dem Kerosinanhänger der Bergwacht Traunstein nachtanken mussten. 

Quelle:  Bayerisches Rotes Kreuz