Kriminalität im Netz: Illegales Streaming? Ermittler decken zweiten Verdacht auf

Cybercrime-Experten sind einer Gruppe auf die Spur gekommen, die illegale Streamingdienste anbietet. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie zudem auf einen möglichen Fall von Kinderpornografie.

Sie sollen illegal Streamingdienste an eigene Kunden weitergegeben haben: Fünf Männer sind ins Visier der bayerischen Spezialstaatsanwaltschaft gegen Cyberkriminalität geraten. Bei einem von ihnen steht zudem der Verdacht der Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und zur Herstellung kinderpornografischer Inhalte im Raum, wie die Zentralstelle Cybercrime in Bamberg mitteilte.

Die fünf Männer – zwischen 25 und 27 Jahre alt – sollen kostenpflichtige Streaminginhalte verschiedener Anbieter illegal an eigene Kunden weiterverbreitet haben. Zwei Männer sitzen deshalb den Angaben nach in Untersuchungshaft. Im Zuge der Ermittlungen des Cybercrime-Kommissariats der Kripo Weiden wurden demnach im Juni mehrere Objekte durchsucht – in Bayern im Landkreis Tirschenreuth und in Pfaffenhofen sowie in Hamburg. 

IT-Wissen und hochwertiges Equipment 

Gegen einen Tatverdächtigen aus Hamburg wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch im Zusammenhang mit Kinderpornografie ermittelt: Eine vorläufige Auswertung der bei ihm sichergestellten Datenträger habe unter anderem den Tatverdacht zur Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern über einen Messenger-Dienst ergeben, hieß es weiter.

Hauptverdächtiger im Zusammenhang mit dem illegalen Streaming ist laut Mitteilung ein 25 Jahre alter Softwareentwickler aus dem bayerischen Landkreis Tirschenreuth. Da die Tatverdächtigen über hohes IT-Wissen und hochwertiges Equipment verfügten, habe die Sicherung digitaler Spuren und die Aufklärung des komplizierten Servernetzes im Fokus gestanden, teilte ein Sprecher der Zentralstelle weiter mit. Für eine schnelle Datensicherung vor Ort sei ein mobiles Forensik-Labor hinzugezogen worden. Im Rahmen des Einsatzes habe man Vermögenswerte wie Bargeld und Kryptowährungen im Wert von rund 500.000 Euro sicherstellen können.

Die Auswertung der immensen Datenmengen dauere an und werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es weiter. Eine Schadenssumme wurde nicht genannt.