Die faszinierende Edmundsklamm war seit den Waldbränden im Elbsandsteingebirge im Sommer 2022 aus Sicherheitsgründen gesperrt. Nun sollen die ersten Kahnfahrten wieder beginnen.
Das Elbsandsteingebirge ist ab Samstag um eine Attraktion reicher. Dann ist die in der Böhmischen Schweiz gelegene Edmundsklamm wieder für Besucher zugänglich. Die Felsschlucht wird vom Fluss Kamenice auf ihrem Weg zur Elbe durchflossen. Seit den Waldbränden im Sommer 2022 war die Attraktion aus Sicherheitsgründen wegen der Gefahr von Felsstürzen gesperrt. Nun sollen die ersten Kahnfahrten für Touristen beginnen.
Zugang vorerst limitiert
Allerdings gelten Einschränkungen: Pro Tag dürfen vorerst nur 50 Personen ausschließlich im Rahmen einer Führung die Klamm betreten, wie es von der tschechischen Gemeinde Hřensko hieß. Die Boote kehren am Ende wieder um. Es ist demnach nicht möglich, zur Wilden Klamm weiterzulaufen. Tickets für einen Besuch können ausschließlich in der Touristeninformation am Gemeindeamt Hřensko und nur für den aktuellen Tag erworben werden. Reservierungen sind nicht möglich, man muss vor Ort erscheinen, wie es hieß.
Besucher mit Kinderwagen, Hunden, kleinen Kindern oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind von einem Besuch vorerst ausgeschlossen, teilte die Verwaltung mit. Bei schlechtem Wetter werde die Befahrung eingestellt, das solle von Tag zu Tag entschieden werden.
Fahrt in Edmundsklamm dauert etwa 20 Minuten
Die Kamenice bildet zwischen den Ortschaften Vysoká Lípa und Hřensko zwei tiefe Schluchten, die Wilde Klamm und die Edmundsklamm. Beide können per Kahn befahren werden, wobei die Edmundsklamm als eindrucksvoller gilt und besonders beliebt ist. Während der Fahrt erzählen die Bootsleute launige Geschichten und deuten mit viel Fantasie die Felsformationen.
Die Fahrt in der etwa 450 m langen Wilden Klamm dauert rund 15 Minuten, die in der doppelt so langen Edmundsklamm etwa 20 Minuten. Der Zugang ist aus verschiedenen Richtungen möglich, aber immer mit gut zwei Kilometer Fußweg verbunden. Die Entfernung zwischen den Schluchten beträgt 1,5 Kilometer.
Besondere Vegetation in den Schluchten
Als Besonderheit gilt zudem die Vegetation. Da sich in den tiefen Schluchten kalte Luft sammelt, gedeihen hier Pflanzen, die sonst im kälteren Klima von Bergregionen anzutreffen sind. Die Schluchten wurden im 19. Jahrhundert von Fürst Edmund Clary-Aldringen zugänglich gemacht, der sich in der Region für die touristische Erschließung engagiert.
Zur Wiedereröffnung der Edmundsklamm hatte Sachsens Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) eine Einladung seines tschechischen Amtskollegen Petr Hladík angenommen. „Sachsen und die Tschechische Republik verbindet seit jeher ein starkes Band. Das sieht man unter anderem an der engen Zusammenarbeit der Nationalparkverwaltungen in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz„, betonte der Minister. Gerade die touristische Entwicklung, die besondere Naturerfahrung und die Stärkung des Umweltbewusstseins für die Schönheiten der Region würden auch künftig gemeinsames Handeln erfordern.