Die Wohnungsunternehmen in Brandenburg und Berlin investieren auf Rekordniveau – auch in den Neubau. Trotzdem geht es nur schleppend voran.
Trotz Rekordinvestitionen der Mitglieder im Verband Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU) kommt der Neubau in diesem Jahr voraussichtlich nur langsam voran. Der BBU geht davon aus, dass in diesem Jahr lediglich knapp 5.300 neue Wohnungen von den Mitgliedsunternehmen in Berlin fertig gestellt werden, wie der Verband mitteilte. Das wären in etwa so viele wie im vergangenen Jahr und deutlich weniger als etwa noch 2022.
Der Verband vertritt kommunale, kirchliche, genossenschaftliche sowie privatwirtschaftliche Akteure. Sie stehen in der Hauptstadt für etwa 45 Prozent des Mietwohnungsbestands.
Dabei investieren die Unternehmen auf Rekordniveau – auch in den Neubau. Für 2025 geht der BBU davon aus, dass die Investitionen im Vorjahresvergleich um ein knappes Drittel auf fast 3,9 Milliarden Euro zulegen werden. Gut die Hälfte davon fließt demnach in den Neubau, ein Zuwachs von mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Warum also werden nicht deutlich mehr Wohnungen gebaut? Ein Problem sind die hohen Kosten. „Unsere Investitionen rennen so schnell sie können, aber in jedem Ziel rufen die Preise „Wir sind schon da“ und rauben damit jeder Aufholjagd den Erfolg“, teilte BBU-Vorständin Maren Kern mit.
Baugeld war demnach im vergangenen Jahr gut ein Drittel weniger wert als noch fünf Jahre zuvor, rechnet der Verband vor. Die Preise für den Wohnungsneubau seien in diesem Zeitraum um etwa die Hälfte gestiegen. Die Kosten für Instandhaltung sogar noch stärker.
Gleichwohl sieht der Verband auch positive Signale für den Wohnungsmarkt. „Erste Fortschritte sind da und machen Mut – mit dem Schneller-Bauen-Gesetz Berlin, der auf den Weg gebrachten Berliner Verwaltungsreform, dem erneuerten Berliner Wohnungsbündnis oder dem Bauturbo der Bundesregierung“, betonte Kern. Davon brauche es noch mehr, etwa mit Blick auf Planungssicherheit und Freiräume.