Radioaktiv belasteter Schrott: EDF hält an Plänen für Technocentre in Fessenheim fest

Frankreichs Stromkonzern EDF will in Fessenheim leicht radioaktiv belasteten Schrott aus AKW verarbeiten. Trotz Kritik bei einer Öffentlichkeitsbefragung geht es jetzt in die Genehmigungsphase.

Der französische Energiekonzern EDF hält an der am grenznahen Atomstandort Fessenheim im Elsass geplanten Schmelzanlage für schwach radioaktiv belasteten Schrott fest. Wie EDF nach Abschluss einer grenzüberschreitenden öffentlichen Befragung bekannt gab, seien trotz massiver Kritik von Atomkraftgegnern drei Viertel der Reaktionen positiv gewesen. Im nächsten Schritt sollen nun die erforderlichen Genehmigungen beantragt werden, wozu eine Umweltgenehmigung gehört. Der Dialog mit der Öffentlichkeit soll währenddessen fortgesetzt werden.

EDF als Betreiber des vor rund fünf Jahren stillgelegten Atomkraftwerks Fessenheim will die Recyclinganlage auf einem bisher ungenutzten Areal bauen – ab 2027. Es können den Plänen zufolge potenziell 500.000 Tonnen Metalle aus ganz Frankreich verwertet werden, etwa Dampferzeuger aus heimischen Atomkraftwerken. EDF verspricht im sogenannten Technocentre 200 Arbeitsplätze. Die Schrottverwertung soll 2031 in Betrieb gehen, für das Projekt sollen etwa 450 Millionen Euro fließen.

Anders als Deutschland setzt Frankreich für seine Energieversorgung und das Erreichen von Klimaschutzzielen auf den Ausbau der Atomkraft. Präsident Emmanuel Macron will den Atomsektor im Land entscheidend stärken. Das Alt-AKW Fessenheim wurde 2020 nach 42 Betriebsjahren stillgelegt. Der Abriss soll voraussichtlich 2026 beginnen.