Pandemie: Hier lagert der Schutz vor einer neuen Pandemie

Masken, Anzüge, Handschuhe: Vor fünf Jahren waren sie noch Teil unseres Alltags. In einem neuen landesweiten Lager werden diese nun für die nächste Pandemie vorgehalten. So sieht es in der Halle aus.

Mehr als neun Millionen Euro für etwas, was im besten Fall nie gebraucht wird: Das neue Landesmateriallager in Andernach ist in Betrieb. Dort werden zentral Masken, Brillen und Schutzanzüge für eine mögliche nächste Pandemie gelagert.

Das Lager sei eine Lehre aus der Corona-Pandemie, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). „Wir erinnern uns alle gut daran, dass Masken unser ständiger Begleiter waren“, sagte er bei der Eröffnung. „Der Beginn der Pandemie liegt jetzt über fünf Jahre zurück, Masken tragen wir nur noch selten. Trotzdem sehen wir sie in unserem Lebensalltag.“

Die Normalität dürfe nicht dazu führen, dass man die Augen vor einer nächsten Pandemie verschließe. „Wir wissen nicht wann. Wir hoffen darauf, dass es gar nicht sein wird.“ Das Land habe sich aber für das Landesmateriallager entschieden, „weil wir natürlich mit dem Schlimmsten planen“.

Rund 9,3 Millionen Euro

Alexander Wilhelm, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses, sagte: „Was Rheinland-Pfalz morgen braucht, lagert ab heute hier.“ Das Lager solle ein Ort der Verlässlichkeit, der Effizienz und der Vorsorge sein.

Im Lager sollen künftig rund 5,4 Millionen Mund-Nasen-Schutze lagern, rund 1,6 Millionen FFP2-Masken, rund 10,11 Millionen Schutzhandschuhe und 656.000 Schutzanzüge. Dafür stehen rund 3.200 Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung. Das Land förderte den Bau mit rund 8,2 Millionen und die Beschaffung der Einrichtung und Ausstattung mit rund 1,1 Millionen Euro.

Im Pandemiefall Ausrüstung für Ärzte, Einsatzkräfte, Krankenhäuser

Auf zwei Ebenen lagern in hohen Regalreihen Paletten mit Kartons, umwickelt mit Plastikfolie. Durch Hallentore wird das Material angeliefert oder abgegeben.

Das Lager entstand auf dem Grundstück des Landeskrankenhauses in Andernach. Im Normalfall wird die Schutzausrüstung verteilt, bevor sie abläuft – also etwa an das Krankenhaus. Im Pandemiefall sollen mit der Ausrüstung Krankenhäuser und Ärzte aber auch Polizei und Einsatzkräfte versorgt werden.