Segeln: „Es war wild“: Regen und Sturm bei der Kieler Woche

Losgerissene Startschiffe, Massenkenterungen und Sturmböen: An Tag drei der Kieler Woche herrschen harte Bedingungen auf der Förde.

 Radikaler Wetterwechsel bei der Kieler Woche: Nach dem hochsommerlichen Leichtwindauftakt übernahmen Regen und Sturm das Kommando auf der Förde. Die Folge waren losgerissene Startschiffe, verlorene Anker, Massenkenterungen und Rennausfälle. Etwa die Hälfte der geplanten Wettfahrten musste auf den Folgetag verschoben werden.

Die Frauen-Crews im olympischen 49erFX brachten zwei Rennen durch, bevor Sturmböen ganze Bootsgruppen umwarf und sich das Startschiff losriss. Nach insgesamt sieben Läufen verteidigten die Olympia-Sechsten Marla Bergmann und Hanna Wille vom Mühlenberger Segel-Club an der Hamburger Elbe die Führung vor Sophie Steinlein/Catherine Bartelheimer (Norddeutscher Regatta Verein) und Katharina Schwachhofer/Elena Stoltze (Württembergischer Yacht-Club).

„Survival-Bedingungen da draußen“

„Der Wind war verrückt. Es waren ziemliche Survival-Bedingungen da draußen“, sagte Steuerfrau Elena Stoltze. Als „adrenalisiert“ beschrieb Hanna Wille die Bedingungen und bestätigte: „Es war wild.“ 

Als die Skiff-Männer einen Startversuch unternahmen, mussten sie in steifen Winden um sechs bis sieben, in Böen auch stürmischen acht Beaufort unverrichteter Dinge ins Olympiazentrum Kiel-Schilksee zurückkehren. Auch bei den internationalen deutschen Seesegel-Meisterschaften riss sich nach dem einzigen Rennen des Tages das Startboot los. 

Im Ilca 7 konnten immerhin zwei von drei Rennen stattfinden. Philipp Buhl (Sonthofen) rückte im größten olympischen Feld von 148 Jollen mit zwei siebten Rängen als bester deutscher Steuermann auf Platz drei vor.