Zoff im Urlaubsland MV: Schwesig: Tourismusbeauftragten soll es auch künftig geben

Der vor seiner Umwandlung stehende Tourismusverband hat die Landesregierung zum Handeln aufgefordert. Die kündigt gemeinsame Gespräche an. Einen Posten soll es auch in Zukunft geben.

Nach der Kritik des Landestourismusverbandes an der schleppenden Umsetzung einer Umstrukturierung hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ein Treffen in Aussicht gestellt. Sie sei dankbar, dass das Präsidium des Tourismusverbandes um ein Gespräch gebeten habe. „Und selbstverständlich, wenn der Tourismusverband um ein Gespräch bittet, dann werden wir dieses Gespräch auch führen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. 

Schwesig sprach sich zugleich in der neuen Struktur für die Beibehaltung der Funktion eines Landestourismusbeauftragten aus. Sie habe sich immer dafür eingesetzt, dass es einen solchen Beauftragten gebe. „Ich finde, wir sollten ihn auch in Zukunft haben und müssen jetzt gemeinsam mit dem Tourismusverband darüber sprechen, welcher Kopf diese Aufgabe gut erfüllen kann.“ 

„Wir sind mitten in der Arbeit“

Bis April war Tobias Woitendorf in Personalunion Landestourismusbeauftragter und Geschäftsführer des TMV. Er hatte den Verband auf deutlichen Druck des Wirtschaftsministeriums verlassen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug gegen ihn. Der TMV ist ein Verein und soll in eine Landesgesellschaft umgewandelt werden, wobei der Vereinsvorstand bemängelte, dass die Arbeit an der künftigen Struktur ins Stocken geraten sei. 

Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) warb um Verständnis und warnte zugleich vor Schnellschüssen: „Wir sind mitten in der Arbeit und wollen vernünftig und fundiert vorgehen.“ Man werde sicher vor der Sommerpause zusammenkommen. Klar sei, dass der Tourismusverband als die maßgebliche Marketingorganisation des Landes in den Prozess eingebunden werde. 

Eine Anzeige aus dem Wirtschaftsministerium bei der Staatsanwaltschaft wegen mutmaßlicher Bilanzunregelmäßigkeiten hatte im Februar die Turbulenzen um den Verband ausgelöst. Im Mai gab es am TMV-Sitz in Rostock eine Durchsuchungsaktion der Polizei.