Nach dem Aus für Hamburgs Ballettintendanten Demis Volpi hat sich sein Vorgänger John Neumeier geäußert. Der 86-Jährige wünscht seiner ehemaligen Compagnie „nur das Beste“.
Nach dem Aus seines Nachfolgers Demis Volpi hat sich Hamburgs ehemaliger Ballett-Intendant John Neumeier zur Zukunft der Compagnie geäußert. „Ich denke, es ist gut, wenn Ruhe eintritt im Ballett“, sagte Neumeier dem Norddeutschen Rundfunk (NDR). Er sei die Saison über sehr viel auf Reisen gewesen und habe daher wenig mitbekommen. „Aber ich kenne die Natur von Tänzern. Ich glaube, dass sie am liebsten arbeiten wollen. Und ich hoffe, dass sie jetzt gut arbeiten können.“
Eine Aussage über seinen Nachfolger vermied Neumeier. Stattdessen sagte der 86-Jährige zu der geplanten Interimsleitung des Hamburg Balletts aus stellvertretendem Intendanten und weiteren Führungsmitgliedern: „Ich habe das Gefühl, dass das ein höchst kompetentes Team sein wird, das das Ballett leitet. Und ich kann nur mein Bestes wünschen.“
Die Hamburger Kulturbehörde hatte am Dienstag mitgeteilt, dass der Vertrag von Ballettintendant Demis Volpi zum Ende der Saison 2025/26 aufgelöst und Volpi sofort von seinen Aufgaben freigestellt werde. Zuvor hatte es heftige Kritik der Tänzerinnen und Tänzer an ihrem Chef gegeben. Es war von schlechter Kommunikation, fehlender Transparenz und einer oft abschätzigen Haltung Volpis gegenüber Mitgliedern der Compagnie die Rede.
Nach 51 Jahren an der Spitze hatte Intendant Neumeier die Leitung des Hamburg Balletts im vergangenen Sommer an Volpi übergeben. Bis die Nachfolge geklärt ist, sollen der stellvertretende Ballettintendant Lloyd Riggins, Ballettbetriebsdirektor Nicolas Hartmann und die stellvertretende Direktorin der Ballettschule Gigi Hyatt das Hamburg Ballett bis zum Ende der Spielzeit 2025/2026 leiten.