In wenigen Tagen beginnt der Hessentag in Bad Vilbel mit mehr als 1.600 Veranstaltungen. Der Städte- und Gemeindebund drückt die Daumen für ein gelungenes Landesfest. Doch es gibt auch Kritik.
Wenige Tage vor Beginn des Hessentags in Bad Vilbel an diesem Freitag (13. Juni) sieht sich die Stadt im Wetteraukreis gut gerüstet für das Landesfest. „Wir sind in den letzten Zügen der Vorbereitungen und freuen uns, dass es bald losgeht“, sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur. „Ein bisschen Lampenfieber ist auch dabei, aber das ist ja immer ein gutes Zeichen, denn dann gelingt es auch.“ Unter dem Motto „Wir bringen Hessen auf die Bühne“ erwartet die Besucher bis 22. Juni ein vielfältiges Programm mit über 1.600 Events in Bad Vilbel.
Steuerzahlerbund bemängelt „Pomp und Gigantismus“
Kritik an den hohen Kosten des Landesfestes kommt derzweil vom Bund der Steuerzahler Hessen. Beim vorigen Hessentag im vergangenen Jahr hatte die damalige Gastgeberstadt Fritzlar aus Kostengründen etwa auf eine Hessentagsarena verzichtet. Dass Fritzlar neue und sparsamere Wege eingeschlagen wurden, habe Hoffnung gemacht, dass sich „Realismus und Bescheidenheit durchsetzen“, erklärte ein Verbandssprecher. Doch mit der Bad Vilbeler Ausgabe werde wieder auf „Pomp und Gigantismus“ gesetzt. „Zu befürchten ist wieder ein Millionendefizit und damit einhergehende Katerstimmung nach dem Fest“, so der Sprecher.
Daumendrücken für „gelungenes und friedliches Fest“
Aus Sicht von David Rauber, Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, haben beide Vorgehensweisen ihre Berechtigung. „Fritzlar hat gezeigt, dass auch ein kleinerer Hessentag attraktiv sein und gelingen kann. Bad Vilbel ist einfach die deutlich größere Stadt, finanziell stark aufgestellt und liegt anders als Fritzlar mitten im Rhein-Main-Ballungsraum“, erklärte Rauber. Damit gebe es viel mehr potenzielle Besucher für Bad Vilbel als für Fritzlar – „einfach aufgrund der Lage im Land“, so Rauber. Rund 750.000 Besucher erwartet die Stadt zum diesjährigen Hessentag, in Fritzlar waren es im vergangenen Jahr rund 519.000 Besucher.
Generell hätten die Hessentagsstädte auf Dauer etwas von dem Großevent – eine verbesserte Infrastruktur, aber auch mehr Bekanntheit in der Region, erklärte Rauber. „Alles das hat auch in finanziell schwierigen Situationen seinen bleibenden Wert.“ Die ganze kommunale Familie drücke Bad Vilbel nun die Daumen, dass es ein gelungenes und friedliches Fest werde – „gerade weil wir um die aktuellen Probleme rund um solche Veranstaltungen wissen“, so Rauber auch mit Blick auf finanzielle Probleme und teils auch Absagen von Festen in anderen hessischen Städten.