Japanisches Raumfahrtunternehmen verliert Kontakt zu Mondlander

Kurz vor der geplanten Landung des Mondlanders „Resilience“ auf dem Erdtrabanten hat das verantwortliche japanische Raumfahrtunternehmen Ispace den Kontakt zu dem Landegerät verloren. „Mitglieder des Kontrollraums werden weiter versuchen, mit dem Lander zu kommunizieren“, sagten die Kommentatoren des Livestreams der Landung am Donnerstag etwa 15 Minuten nach der geplanten Landung. Weitere Details würden bei einer späteren Pressekonferenz bekannt gegeben werden.

„Resilience“ sollte am Donnerstagabend im Mare Frigoris im hohen Norden des Mondes aufsetzen. Es wäre das dritte Mal, dass einem Privatunternehmen die Landung auf dem Mond gelingt. Ispace wäre das erste dieser Unternehmen, das nicht in den USA ansässig ist.

Das Landegerät war im Januar mit einer Falcon-9-Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus ins All gebracht worden, zusammen mit dem Mondlander „Blue Ghost“ des US-Unternehmens Firefly Aerospace. „Blue Ghost“ landete bereits Anfang März im Bereich des Mons Latreille, einer Vulkanstruktur im Mare Crisium, auf der nordöstlichen Mond-Vorderseite.

Firefly Aerospace konnte damit an den Erfolg des texanischen Unternehmens Intuitive Machines anknüpfen, das im vergangenen Jahr als erste Privatfirma ein Landegerät auf den Mond geschickt hatte. Bis dahin war nur einer Handvoll staatlicher Raumfahrtbehörden eine Mondlandung gelungen, angefangen mit der Sowjetunion im Jahr 1966 und gefolgt von den USA, China, Indien und Japan.

Das Landegerät „Odysseus“ von Intuitive Machines war nach der Landung im April 2024 allerdings umgekippt und konnte deshalb nur einen Teil seiner Untersuchungen vornehmen.

Der erste Mondlander von Ispace war im April 2023 auf der Mondoberfläche zerschellt. „Wir haben die operativen Erfahrungen genutzt, die wir bei der Mission 1 und bei der jetzigen Reise zum Mond gesammelt haben“, erklärte Firmenchef Takeshi Hakamada vergangene Woche. Der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa war im Januar 2024 mit der Sonde „Slim“ eine weiche Mondlandung geglückt.

„Resilience“ hat neben verschiedenen wissenschaftlichen Instrumenten den Mini-Rover „Tenacious“ an Bord, der von der Ispace-Tochterfirma Ispace-Europe aus Luxemburg entwickelt wurde. Das Gerät soll auf der Mondoberfläche umherfahren, Fotos machen und Material sammeln.