Südkorea: Neuer Präsident Lee zeigt sich offen für Annäherung an Nordkorea

Nach seinem Amtsantritt hat Südkoreas neuer Präsident Lee Jae Myung sich offen für eine Annäherung an Nordkorea gezeigt und vor „zunehmendem Protektionismus“ gewarnt. „Wir werden die Wunden der Teilung und des Krieges heilen und eine Zukunft in Frieden und Wohlstand aufbauen“, sagte er am Mittwoch in Seoul. Mit Blick auf die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump warnte er zudem vor „zunehmendem Protektionismus“ und der „Umstrukturierung der Lieferketten“ als existenzieller Bedrohung für sein stark auf Exporte angewiesenes Land.

Lee gewann sechs Monate nach Beginn der schweren politischen Krise in die dortige Präsidentschaftswahl. Unmittelbar nach der Bestätigung der Wahlergebnisse am frühen Mittwochmorgen trat er sein Amt an. 

Südkorea

Bei der vorgezogenen Wahl erhielt der Mitte-Links-Politiker laut offiziellem Wahlergebnis 49,4 Prozent der Stimmen. Sein konservativer Rivale landete bei 41,2 Prozent und räumte bereits nach Schließung der Wahllokale seine Niederlage ein. Die vorgezogene Wahl fand statt, nachdem der frühere konservative Staatschef Yoon Suk Yeol wegen seiner kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember vom Parlament abgesetzt worden war.