Sieben Jahre nach verheerenden Waldbränden in Griechenland mit mehr als hundert Toten hat ein Gericht vier Verantwortliche zu Haftstrafen verurteilt. Ein Berufungsgericht in Athen verurteilte drei ehemalige Brandmeister und einen Verantwortlichen des Zivilschutzes zu Freiheitsstrafen von 340 Jahren, von denen sie jeweils fünf Jahre absitzen müssen, wie die griechische Nachrichtenagentur ANA berichtete.
Bei den Waldbränden im August 2018 kamen im Küstenort Mati in der Nähe von Athen 104 Menschen ums Leben. Vielen der Opfer starben auf der Flucht vor den Flammen in ihren Autos.
Die vier Verantwortlichen würden zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt, da das Risiko bestehe, dass sie weitere Straftaten begingen, sagte die Vorsitzende des Berufungsgerichts ANA. Kurz vor der Urteilsverkündung hatte die Staatsanwältin Haftstrafen gefordert, um von künftigen „rücksichtslosen Taten“ abzuschrecken, berichtete ANA.
Die Beamten waren in der Vorinstanz wegen fahrlässiger Tötung und krimineller Fahrlässigkeit zu fünf Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro verurteilt worden.
Das Berufungsgericht verurteilte am Mittwoch zudem sechs weitere Menschen, darunter Beamte der Feuerwehr, zu Haftstrafen.