Kommunen: Kreisumlage soll runter – Hilferuf aus Vorpommern-Greifswald

Der Landrat von Vorpommern-Greifswald, Michael Sack, stöhnt unter teuren Pflichtaufgaben. Trotzdem will er die Kreisumlage senken. Denn auch den Gemeinden gehe es schlecht, sagt er.

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald will trotz erheblicher Finanzlöcher die Kreisumlage senken. Diese müssen alle Gemeinden zahlen, damit Aufgaben wie Nahverkehr, Kreisstraßen und weiterführende Schulen finanziert werden können. 

Der Satz soll von aktuell 48,5 Prozent auf 44,0 Prozent sinken, wie die Kreisverwaltung mitteilte. Das soll die kreisangehörigen Gemeinden um 14,1 Millionen Euro entlasten. Dabei droht den Angaben zufolge dieses Jahr ein Finanzloch von 74 Millionen Euro im Haushalt von Vorpommern-Greifswald.

Hilferuf an Bund und Land

Vorpommern-Greifswald hat bisher die höchste Kreisumlage in Mecklenburg-Vorpommern. Auch nach der geplanten Senkung liegt der östlichste Landkreis an der Spitze, rückt aber näher an die anderen Landkreise heran. So verlangt Ludwigslust-Parchim von seinen Gemeinden 42,5 Prozent, Nordwestmecklenburg 41 Prozent, der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 43,3 Prozent.

Der Landrat von Vorpommern-Greifswald, Michael Sack (CDU), sandte einen Hilferuf an Land und Bund. „Die derzeitigen finanziellen Rahmenbedingungen sind katastrophal und die Kreise und Gemeinden sind strukturell unterfinanziert“, erklärte er. „Es kann nicht sein, dass steigende Ausgaben, die die Kommunen leisten müssen, diese finanziell immer weiter einschränken.“ Bund und Land müssten gegensteuern. Als Beispiele nennt der Landkreis Pflichtaufgaben im Jugend- und Sozialbereich.