Schweiz: Gletscher stürzt auf Blatten: Dorf unter Geröll begraben

Ein Gletscher bricht ab, Millionen Tonnen Schutt stürzen ins Tal. Sie begraben Teile des Dorfes Blatten unter sich. Eine Person wird nun vermisst.

Der Großteil eines Gletschers oberhalb des Schweizer Dorfes Blatten ist abgebrochen und hat zusammen mit gewaltigen Geröllmassen die evakuierte Siedlung erreicht. Nach Angaben des regionalen Führungsstabes wurden dabei wohl Teile des Dorfes verschüttet. Es handle sich um das seit Tagen erwartete „Großereignis“, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur DPA. Menschen sind nach Einschätzung der Experten nicht zu Schaden gekommen. Eine Person werde jedoch vermisst, berichtete der Sender SRF nach Angaben des regionalen Einsatzstabes. 

Ein Fotograf der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete von gigantischen Schuttmassen, die sich ins Tal wälzten. Zuvor waren bereits in der Nacht auf Dienstag größere Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser talwärts gestürzt.

Der öffentlich-rechtliche Sender SRF zeigte Aufnahmen von einer riesigen Staubwolke, die sich mit den Schuttmassen den Berg hinabwälzte. Durch den Abbruch werde der Fluss Lonza aufgestaut, berichtete das regionale Medienunternehmen Pomona Media. Zuvor waren bereits in der Nacht auf Dienstag größere Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser talwärts gestürzt.

Die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter drückte den Bewohnern von Blatten ihr Mitgefühl aus. „Es ist schlimm, wenn man seine Heimat verliert“, schrieb sie auf der Plattform X.

Gewaltige Schuttmassen begraben das Dorf Blatten in der Schweiz

Auslöser dieser Ereignisse im südlichen Kanton Wallis ist ein relativ langsam verlaufender Bergsturz am Kleinen Nesthorn, oberhalb des nun abgestürzten Birchgletschers. Durch das Abbröckeln des Kleinen Nesthorns lagern sich rund neun Millionen Tonnen Schuttmaterial auf dem Gletscher ab und üben Druck auf die Eismassen aus, wie Keystone-SDA berichtete.

Wegen der Gefahrenlage war das Dorf Blatten in der Ferienregion Lötschental bereits vorige Woche kurzfristig ganz geräumt worden. Rund 300 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen.

Hinweis: Die Meldung wurde mit Informationen über eine vermisste Person und weiteren Details aktualisiert und angepasst.