Stiftung Warentest: Welche Balkonkraftwerke gut sind – und welche Schrott

Balkonkraftwerke zur Solarstromerzeugung boomen. Die Stiftung Warentest hat acht Modelle getestet, empfiehlt aber nur zwei. Die anderen offenbarten bedenkliche Windprobleme.

Man sieht sie an immer mehr Balkonen, aber auch auf Garagendächern, Carports oder im Garten: Knapp 900.000 Balkonkraftwerke gibt es in Deutschland mittlerweile. Allein im vergangenen Jahr hat sich die Zahl dieser Mini-Solaranlagen mehr als verdoppelt. Wenn die Sonne scheint und die Ausrichtung stimmt, lässt sich mit den Anlagen zumindest ein Teil des eigenen Strombedarfs selbst erzeugen.

Die Stiftung Warentest hat acht Balkonkraftwerke mit 800 Watt Leistung getestet. Nur zwei Modelle kann sie mit der Gesamtnote „Gut“ empfehlen. Fünf fallen hingegen mit „Mangelhaft“ durch. Testsieger ist das Balkonkraftwerk von GreenSolar, das zu einem mittleren Preis von etwa 515 Euro zu haben ist. Zum Preis-Leistungs-Sieger küren die Warentester das Zeus Smartsystem von Heckert Solar, das im Mittel der Angebote 329 Euro kostet.

In Sachen Stromerzeugung gab es zwischen den Balkonkraftwerken im Test keine gravierenden Unterschiede. Die beiden Testsieger lieferten sogar etwas unterdurchschnittlich: Bei GreenSolar schmälerte die fehlende Möglichkeit zur Anwinkelung den Ertrag. Beim günstigen Heckert Solar-Modell war der Wirkungsgrad etwas schwächer als bei der Konkurrenz. Entscheidend für den Stromertrag ist aber vor allem die optimale Ausrichtung der Solarpanels, sie sollten möglichst schattenfrei in Richtung Süden zeigen.

Balkonkraftwerke unterschiedlich stabil

Die schlechten Noten vergab Warentest wegen der teils schlechten Stabilität. Die mitgelieferten Halterungen bei den fünf durchgefallenen Balkonkraftwerken seien „Schrott“, heißt es im Testbericht. „Tost starker Wind, können sie sich verbiegen oder sogar brechen.“ Im Belastungstest, der einen Sturm simulieren sollte, knickten die Halterungen ein, eine durchbohrte gar das Solarmodul. Die beiden Testsieger blieben hingegen stabil.

Gut bewertet Warentest die Handhabung: Alle Testkandidaten ließen sich mit wenigen Handgriffen selbst montieren. Damit ist es aber noch nicht getan: Wer sich ein Balkonkraftwerk zulegt, muss dieses beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anmelden. Gegebenenfalls muss der Netzbetreiber auch noch den Stromzähler tauschen. 

Vor der Anschaffung sollte man sich informieren, ob es am Wohnort Förderungen gibt. Mieter müssen zudem vorab ihren Vermieter um Erlaubnis fragen und Eigentümer die Eigentümergemeinschaft. 

Den kompletten Test finden Sie kostenpflichtig hier