Verbraucherschützerinnen und -schützer haben zur Entlastung der Verbraucher bei den Netzentgelten die vollständige Abschaffung einer Einspeisevergütung bereits ab 2026 gefordert. Um die Haushalte in Deutschland bei den Strompreisen zu entlasten, müsse die Vergütung für die dezentrale Einspeisung, die sogenannten vermiedenen Netzentgelte, im Jahr 2026 auslaufen, erklärte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Mittwoch in Berlin. Die Bundesnetzagentur hatte im April die schrittweise Abschaffung vorgeschlagen.
Die Vergütung war vor rund 25 Jahren in der Annahme eingeführt worden, lokal erzeugter Strom werde auch lokal verbraucht und senke damit die Netzkosten. Mittlerweile stimmt diese Ansicht nach Aussage der Bundesnetzagentur aber immer weniger. Auch dezentral erzeugter Strom werde immer häufiger über längere Strecken transportiert. Die Subvention sei daher „nicht mehr zeitgemäß“.
Die Pläne der Bundesnetzagentur sehen vor, die Vergütung ab 2026 zunächst um 25 Prozent senken, dann um 50 Prozent, danach um 75 Prozent – ab 2029 fällt sie dann vollständig weg. Die Behörde rechnet so mit Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro.
Der vzbv befürwortet diese Pläne. Sie gehen ihm allerdings nicht schnell genug. „Eine vollständige Abschaffung bereits im kommenden Jahr würde die Entlastung der privaten Haushalte verdoppeln“, erklärte Strommarktexperte Henning Herbst.