Generationswechsel bei der Kirche: Der Kirchentag wählt eine neue junge Frau als oberste Repräsentantin.
Die Leitung der Bremischen Evangelischen Kirche steht vor einem Generationswechsel. Der Kirchentag wählte Maria Esfandiari als neue Präses. Sie werde sich für eine lebendige Kirche einsetzen, kündigte die 32-Jährige an. „Eine Kirche, die Teil der Gesellschaft ist, die Menschen Zuflucht bietet, die für andere einsteht, die mitträgt – in Freude und in Trauer.“
Oberste Repräsentantin der Bremischen Evangelischen Kirche
Esfandiari ist in Bonn aufgewachsen, wurde katholisch getauft und studierte Kommunikations-, Medien- und Kulturwissenschaft in Bremen. Sie war 2017 Reformationsbotschafterin, konvertierte 2022 und ist seit November 2023 Mitglied im Kirchentag. Als Präses ist sie nun die oberste Repräsentantin der Bremischen Evangelischen Kirche, gehört dem Vorstand des Kirchenausschusses an und leitet künftig die Sitzungen des Kirchentags.
Die 32-Jährige folgt der 71-jährigen Edda Bosse, die nach zwölf Jahren im Amt nicht mehr kandidiert hatte. Die Präses, früher „Präsidentin“ genannt, ist ehrenamtlich tätig. Das leitende geistliche Amt übernimmt erneut Bernd Kuschnerus, das statt „Schriftführer“ inzwischen „Kirchenpräsident“ heißt. Er hat die Rolle seit 2019 inne.
Wahlen, Kitas und Verbot von Atomwaffen
Neben den Wahlen beschäftigt sich der Kirchentag noch bis Donnerstag unter anderem mit den Küchen in den evangelischen Kitas und einem Antrag, wonach die Bundesrepublik dem UN-Atomwaffen-Verbotsvertrag beitreten soll.
Der Kirchentag ist das Parlament der Bremischen Evangelischen Kirche mit 141 Mitgliedern, darunter sind auch viele theologische Laien. Die Delegierten beraten und beschließen die kirchlichen Gesetze, Finanzen und Projekte. Das Parlament tagt regelmäßig zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst. Die Bremische Evangelische Kirche hat mehr als 151.000 Mitglieder in 50 Gemeinden.